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30. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

11.02. - 13.02.2016, Mannheim

Vergleich des Astigmatismus der Hornhautvorderfläche und Hornhautrückfläche bei Patienten mit Keratokonus

Meeting Abstract

  • Stefan Friderich - Frankfurt/Main
  • M. Shajari - Frankfurt/Main
  • M. Remy - Frankfurt/Main
  • M. Pour-Sadeghian - Frankfurt/Main
  • J. Bühren - Frankfurt/Main
  • I. Schmack - Frankfurt/Main
  • T. Kohnen - Frankfurt/Main

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 30. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Mannheim, 11.-13.02.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgii120

doi: 10.3205/16dgii120, urn:nbn:de:0183-16dgii1206

Published: March 1, 2016

© 2016 Friderich et al.
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Outline

Text

Hintergrund: Es wurde in früheren Studien gezeigt, dass bei einem Großteil der Patienten ohne pathologische Hornhautveränderungen, unabhängig von der Ausrichtung des Astigmatismus auf der kornealen Vorderfläche, die Ausrichtung des Astigmatismus der kornealen Rückfläche vertikal (steile Achse zwischen 60-120°) ist. Ziel dieser Studie ist es die Achsenausrichtung der kornealen Vorder- und Rückfläche bei Keratokonuspatienten zu analysieren.

Methoden: Es wurde eine retrospektive Analyse durchgeführt. 494 Patienten bei welchen zwischen April 2010 bis Juli 2015 in der Universitätsaugenklinik Frankfurt eine Scheimpfluguntersuchung bei bekanntem Keratokonus vorlag, wurden eingeschlossen. Gemäß der Arbeit von Goebels et. al wurden die Augen nach Amsler-Krumeich Klassifizierung an Hand des Keratoconus Index der Scheimpflugkamera eingeteilt. 233 Augen waren demnach im Stadium 1; 327 im Stadium 2, 146 im Stadium 3, und 31 im Stadium 4. Die Ausrichtung des Astigmatismus wurde für die Hornhautvorder- und Rückfläche bestimmt (60-120° vertikal, 0-30° und 150-180° horizontal, restliche als schräg).

Resultate: Bei Patienten mit Keratokonus korreliert, ähnlich wie bei Patienten ohne Hornhauterkrankungen, die Stärke des Astigmatismus der Vorderfläche mit der Rückfläche. Die Ausrichtung des Astigmatismus stimmt jedoch bei einem signifikant höheren Anteil an Patienten überein: Bei vertikaler Ausrichtung des Astigmatismus der Vorderfläche war die Ausrichtung der Rückfläche in 97% ebenfalls vertikal, bei schräger Ausrichtung gab es in 46% eine Übereinstimmung, bei horizontaler Ausrichtung bei 61%. Mit zunehmendem Keratokonus nimmt die vertikale Ausrichtung des Astigmatismus für Vorder- und Rückfläche zu.

Schlussfolgerung: Die Achsenausrichtung des Astigmatismus bei Patienten mit Keratokonus ändert sich mit Progredienz der Krankheit. Die häufigere „nicht-vertikale“ Ausrichtung im Vergleich zu Gesunden, könnte zur Verbesserung von Algorithmen bei der Frühdiagnostik des Keratokonus eingesetzt werden.