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30. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

11.02. - 13.02.2016, Mannheim

Ein Jahr Erfahrung mit einer Intraokularlinse mit erweiterter Tiefenschärfe (EDF)

Meeting Abstract

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  • Peter Hoffmann - Castrop-Rauxel
  • M. Abraham - Castrop-Rauxel

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 30. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Mannheim, 11.-13.02.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgii099

doi: 10.3205/16dgii099, urn:nbn:de:0183-16dgii0998

Published: March 1, 2016

© 2016 Hoffmann et al.
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Fragestellung: EDF-Linsen bieten potentiell Sehqualität ähnlich einer Monofokallinse mit erweiterter Tiefenschärfe. Wir berichten über mehr als 1 Jahr Erfahrung mit einer solchen Linse.

Methoden: Wir haben retrospektiv alle Implantationen der AMO Symfony Linse, die bis Juli 2015 in unserer Klinik durchgeführt wurden, analysiert. Bei 72 Augen von 37 Patienten lagen die gewünschten Daten vollständig vor. Für die Brechkraftberechnung wurde eine Raytracing-Software eingesetzt (Okulix 8.9). 50/72 Operationen wurden fs-Laser-assistiert durchgeführt. Nach 4-8 Wochen wurden folgende Parameter untersucht: Refraktion, Visus Ferne monokular/binokular korrigiert und unkorrigiert, Visus intermediär (Armlänge ≈ 80 cm) und nah (Leseprobe, freigestellter Abstand ≈ 40-45 cm) jeweils monokular/binokular unkorrigiert. Bei 12 Patienten wurden binokulare Defokuskurven erstellt.

Ergebnisse: Die Refraktion betrug im Mittel (± Standardabweichung) +0.02 (±0.29) sph – 0.22 (±0.23) cyl. Der refraktive Vorhersagefehler betrug +0.06 ± 0.29 dpt. 93% aller Augen waren ± 0.5 dpt um den Zielwert. Der korrigierte Fernvisus betrug monokular logMAR –0.06 ± 0.10 (dezimal 1.16), binokular –0.08 ± 0.10 (dezimal 1.09). Der unkorrigierte Fernvisus war monokular –0.01 ± 0.10 (dezimal 1.02) und binokular –0.04 ± 0.10 (dezimal 1.09). Intermediär wurde monokular +0.03 ± 0.10 (dezimal 0.92) und binokular +0.01 ± 0.11 (dezimal 0.98) erreicht. Der Lesevisus wurde monokular mit +0.19 ± 0.08 (dezimal 0.64) und binokular mit +0.17 ± 0.07 (dezimal 0.67) bestimmt. Die Defokuskurve zeigt, daß der Visus vom Fernpunkt bis zu einem Defokus von –1.5 dpt immer bei dezimal ≥1.0 lag.

Schlussfolgerung: Die EDF-Linse ermöglicht Fernvisuswerte, die mindestens auf dem Niveau einer Monofokallinse liegen. Im Intermediär- und Nahbereich ist der Visus ≈ 3 Zeilen besser. In den meisten Fällen besteht der Wunsch nach einer leichten Lesebrille (typischerweise add +1.25, vergleichbar einem 45-jährigen phaken Presbyopen). Insgesamt ist eine deutlich erweiterte Funktion ohne Brille festzustellen, während die optischen Nebenwirkungen deutlich geringer sind als bei einer diffraktiven Bifokallinse.