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Klassifikation von Halo und Glare für verschiedene multifokale IOL im Vergleich zu monofokalen IOL und phaken Augen
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Published: | March 1, 2016 |
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Hintergrund: Umfangreiche Erhebungen konnten zeigen, dass das Auftreten von Photopsien wie Halo und Glare der dominierende Grund für die Explantation von MIOL ist. Diese retrospektive Untersuchung vergleicht Messungen zu Halo und Glare bei bilateralen (M)IOL Implantationen mit denen von phaken Augen.
Methoden: Patienten mit bilateraler IOL-Implantation verschiedener Kategorien (IOL/MIOL, refraktiv/diffraktiv, Emmetropic/Blended Vision) wurden 3 Monate nach Operation mit Hilfe einer interaktiven grafischen Simulationssoftware (Halo & Glare Simulator, CZM) in Bezug auf Halo und Glare untersucht. Die Werte für die subjektive Größe und Intensität der Photopsien wurden eingeteilt in die 4 Kategorien {"none", "mild", "moderate", "severe"}. Die Ergebnisse für die jeweiligen Gruppen (mindestens 10 Patienten pro Gruppe) wurden mit denen von phaken Patienten verglichen. Außerdem wurde ein Patientenfragebogen ausgewertet.
Ergebnisse: In alle Gruppen, auch bei phaken Patienten, traten Halo und Glare auf. Die Werte für monofokale sowie refraktive MIOL waren mit denen von phaken Patienten vergleichbar {"none"=24%, "mild"=55%, "moderate"=21%, "severe"=0%}. Die Verteilung für diffraktive MIOL war hingehen signifikant zu höheren Ausprägungen hin verschoben {"none"=0%, "mild"=28%, "moderate"=62%, "severe"=0%}. Implantationsvarianten mit Blended Vision gingen mit mehr Halo und Glare einher als emmetrope Varianten. Bei rotationsunsymmetrischen MIOL ließ sich im Vergleich zu rotationssymmetrischen MIOL kein erhöhtes Auftreten von unsymmetrischen “Angel Wings” feststellen (in beiden Gruppen: "none"=95%). Der Patientenfragebogen zeigte, dass die Patientenzufriedenheit auch bei relativ hohen Werten für Halo und Glare oft dennoch sehr gut ist.
Schlussfolgerungen: Die Analyse unserer Messdaten ergab, dass refraktive MIOL weniger Halo und Glare aufweisen als MIOL mit diffraktiven Optiken. Da Halos im Wesentlichen durch Defokussierung aufgrund von Multifokalität verursacht werden, vermuten wir als Grund für die erhöhten Werte bei diffraktiven MIOL die designbedingten Ringkanten, die zwangsläufig Streulicht erzeugen.