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30. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

11.02. - 13.02.2016, Mannheim

Vergleich zwischen der Femtosekunden-Laser assistierten und konventionellen Linsenchirurgie – systemische Zusammenfassung und Metaanalyse

Meeting Abstract

  • Thomas Kohnen - Frankfurt/Main
  • M. Shajari - Frankfurt/Main
  • L. Mathys - Frankfurt/Main
  • E. Herrmann - Frankfurt/Main
  • K. Petermann - Frankfurt/Main
  • W. Mayer - München

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 30. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Mannheim, 11.-13.02.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgii082

doi: 10.3205/16dgii082, urn:nbn:de:0183-16dgii0829

Published: March 1, 2016

© 2016 Kohnen et al.
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Thema: Diese systematische Literaturübersicht und Metaanalyse vergleicht die Femtosekundenlaser assistierte Kataraktchirurgie (FLACS) mit der konventionellen Kataraktchirurgie (CCS) und bewertet prospektive und retrospektive klinische Studien. In den 33 überprüften Studien erhielten 6422 Augen eine FLACS und 6653 Augen eine CCS.

Klinische Relevanz: Kataraktoperationen sind die am häufigsten angewandten refraktiven Eingriffe im Alter. Seit mehreren Jahren können Femtosekunden Laser bei einigen operativen Schritten unterstützend eingesetzt werden. Dennoch ist es immer noch unklar ob dieses Vorgehen für den Patienten von Vorteil ist.

Methoden: Wir durchsuchten die von Fachleuten überprüfte Literatur von Medline (30.04.2015 – 23.11.2015), Cochrane Library (13.05.2015 – 23.11.2015) und Embase (13.07.2015 – 23.11.2015) nach dem vom PRISMA Statement vorgeschlagenen Vorgehen. Es wurden nur Studien berücksichtigt, die sowohl Fomtosekundenlaser unterstützte als auch konventionelle Operationen durchführten und beide Verfahren miteinander verglichen.Die Auswirkungenwurden als mittlereAbweichungangegeben.

Ergebnis: Es wurden 33 Studien (28 prospektive und 5 retrospektive) eingeschlossen in denen insgesamt6422 Augen laserassistiert und 6653 Augen konventionell Operiert wurden. Bezüglich unkorrigiertem Fernvisus (UDVA)(403 Augen, P=0.62), korrigiertem Fernvisus (CDVA) (537 Augen, P=0.88), Anzahl klinisch manifestierter Makulaödeme (1928 Augen, P=0.51) und hinterer Kapselrisse(6259 Augen, P=0.97)konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Bei Augen die laserassistiert behandelt wurden konnte ein geringerer Endothelzellverlust (95% konfidenz Intervall [CI] -74.81 bis -34.66; 1,361 Augen; P<0.01), eine bessere Zirkularität(330 Augen; P<0.01), ein höheres Risiko für vordere Kapseleinrisse (7,250 Augen; P<0.01), eine geringere korneale Dicke einen Tag nach Operation (842 Augen, P<0.01) und eine geringere Phakoemulsifikationszeit (CI -1.21 bis -1.17; 1113 Augen; P<0.01) festgestellt werden. In einzelnen Studien konnte gezeigt werden, dass die Anzahl an operationsbedingtem Astigmatismus, Linsenverschiebungen oder -verkippungen und hinteren Kapseltrübungen bei FLACS niedriger waren. Insbesondere in früheren Studien wurden bei diesem Verfahren allerdings auch unvollständige Kapsulotomien (1.1% und 3.6%) festgestellt.

Zusammenfassung: Die FLACS hat vergleichbare Vor- und Nachteile gegenüber der konventionellen Operation. Insbesondere Patienten mit einer niedrigen Endothelzellzahl, starkem Katarakt oder starker Honhautverkrümmung könnten allerdings von diesem Verfahren profitieren.