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Neue Technologien in der optischen Biometrie
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Published: | March 1, 2016 |
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Fragestellung: Die Katarakt-Operation ist die häufigste und wichtigste Operation in der Ophthalmochirurgie. Die Ergebnisqualität und das Patientenerleben werden wesentlich vom refraktiven Ergebnis mitbestimmt. Die Einführung der optischen Biometrie im Jahr 1999 hat hier einen spürbaren Qualitätssprung mit sich gebracht. Etwa 10 Jahre lang hatte der auf dem Michelson-Interferometer basierende Zeiss IOLMaster eine Monopolstellung inne.
Methoden: Der ursprüngliche Zeiss IOLMaster wird mit den neueren Geräten am Markt verglichen und die Vor- und Nachteile aufgezeigt. Es werden theoretische Aspekte und praktische Erfahrungen mit Geräten der verschiedenen Technik-Generationen beleuchtet.
Ergebnisse: Grob können die Geräte in zwei Gruppen eingeteilt werden: 1. solche die nur die Gesamtlänge des optischen Pfades angeben und 2. solche die auch die Teilstrecken messen können. Diese Zusatzinformationen können zur Besserung der IOL-Brechkraftberechnung gewinnbringend genutzt werden. Der Vorteil ist umso größer, je höher die Brechkraft wird. Die klassischen IOL-Formeln können diese Informationen aber nicht nutzen und werden daher bald veraltet sein. Einige Geräte wie zB IOLMaster 700, OA-2000 oder Heidelberg nutzen ein swept-source-OCT, dessen Versagerquote bei sehr trüben Linsen ca. 15x geringer als beim Michelson-Interferometer ohne Rauschunterdrückung (IOLMaster alt) und 5x geringer als mit Rauschunterdrückung (IOLMaster V5 bzw. 500) oder OLCR-Technik (Lenstar).
Die Meßmethodik zur Ermittlung der Hornhautbrechkraft unterscheidet sich zum Teil erheblich. Einige Geräte nutzen Keratometer mit 1-3 Meßzonen (z.B. IOLMaster, Lenstar), weiterhin gibt es Scheimpflug-Tomographie (zB Pentacam AXL), Placido-Topographie (zB OA-2000), die Kombination beider Verfahren (zB Galilei G6) sowie swept-source-OCT-Tomographie (Heidelberg).
Die Fähigkeiten zur Bildgebung sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Ausführliche Beispiele werden gezeigt. Auch die Softwareausstattung und Erweiterbarkeit unterscheiden sich stark und werden beispielhaft erläutert.
Schlussfolgerung: Die optische Biometrie ist seit 2009 nach einigen Jahren des Stillstandes in mehreren Schritten weiterentwickelt worden. Vorteile gibt es bei der IOL-Brechkraftberechnung, der Berechnung torischer Linsen bzw. sphäro-zylindrischer Prognosen, bei der Bildgebung des Vorderabschnitts, der Penetranz sehr trüber Linsen und der Verarbeitungsgeschwindigkeit.