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Die Zukunft der minimal-invasiven Hornhauttransplantation
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Published: | March 1, 2016 |
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In den letzten Jahren haben sich lamelläre Keratoplastik-Techniken zum selektiven Ersatz der Endothelzellen ausgebildet. Insbesondere die DMEK (Deszementmembran Endotheliale Keratoplastik) ist durch ihren besonders schonenden Ansatz innerhalb kurzer Zeit nahezu zum Goldstandard geworden. Ein Rückblick auf 8 Jahre Erfahrung zeigt eine Vielzahl von Innovationen wie die Einführung des weltweit ersten Mikroinjektorsystems, neuen No-Touch Präparationstechniken für die Spender-Deszemet sowie selektiven Färbetechniken nur der stromalen Deszemetseite. Diese neu entwickelte Präparationstechnik macht die DMEK deutlich leichter und sicherer. Die Entwicklung geht aber weiter: Aktuell ist die Einführung der preloaded DMEK-Transportkartusche zum April 2016 ein wichtiger Meilenstein, weil erstmals vorpräpariertes Spendergewebe aus einer spezialisierten Hornhautbank zur direkten Implantation zur Verfügung gestellt werden kann (precut-tissue). Neu ist auch die Möglichkeit zur Proliferation der Spenderendothelzellen, so dass aus einem Spender Material für mehrere Empfänger gewonnen werden kann. Eine Verbesserung der klinischen Ergebnisse ergibt sich auch durch die Laser-Keratoplastik, bei der routinemäßig sowohl der Excimerlaser als auch der neue Niedrigenergie-Femtosekundenlaser verwendet werden. Noch relativ neu ist, dass die Femtotechnologie auch bei der tiefen anterioren Keratoplastik (Femto-DALK) zum Einsatz kommt, womit das bestehende Endothel des Patienten erhalten werden kann. Abschließend werden die Ergebnisse von neuen laborexperimentellen Ansätzen zum selektiven Hornhautersatz, die die nahe Zukunft bestimmen werden, diskutiert: Von der individualisierten Stammzelltherapie bis zur Xenotransplantation.