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30. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

11.02. - 13.02.2016, Mannheim

Dezentrierung einer trifokalen torischen IOL bei zu großem Kapselsack – Fallvorstellung

Meeting Abstract

  • Bert C. Giers - Heidelberg
  • R. Khoramnia - Heidelberg
  • L.F. Weber - Heidelberg
  • T. Tandogan - Heidelberg
  • G.U. Auffarth - Heidelberg

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 30. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Mannheim, 11.-13.02.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgii051

doi: 10.3205/16dgii051, urn:nbn:de:0183-16dgii0514

Published: March 1, 2016

© 2016 Giers et al.
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Text

Hintergrund: Vorstellung eines Falls von Dezentrierung und Rotation einer trifokalen torischen IOL durch unzureichende Fixierung im großen Kapselsack eines myopen Auges.

Methoden: Eine 56-jährige Patientin mit bilateraler Katarakt und Myopie wurde zunächst am linken Auge operiert. Der präoperative Visus betrug rechts 0,2 (add -5,75 sph.) = 0,63 und links 0,1 (add -6,5 sph./-2,0 cyl./133°) = 0,25. Die präoperative Biometrie mit dem IOLMaster ergab eine Achsenlänge von 26,07 mm am rechten und 25,99 mm am linken Auge sowie einen beidseitigen kornealen Astigmatismus von 1,77 D bei 173° bzw. 178°.

Ergebnisse: Einen Tag nach Implantation einer trifokalen torischen IOL (AT Lisa tri toric 939 MP, Carl Zeiss Meditec) mit 11 mm Plattenhaptiken in das linke Auge betrug der unkorrigierte Fernvisus 0,4 und der Nahvisus bei 40cm 0,32. An der Spaltlampe zeigte sich die IOL nach temporal inferior dezentriert und verkippt sowie um ca. 30° im Uhrzeigersinn rotiert wegen unzureichender Fixierung im großen Kapselsack. Die Linse wurde daher explantiert und gegen eine bifokale torische IOL mit 13 mm C-Haptiken (Tecnis ZMT 150, Abott Medical Optics) ausgetauscht. Die IOL konnte stabil verankert und ein postoperativer unkorrigierter Fern- und Nahvisus von 0,8 bzw. 0,63 erzielt werden.

Schlussfolgerungen: Entscheidend für ein optimales postoperatives Ergebnis ist die rotationsstabile Fixierung torischer IOL im Kapselsack. Die Größe des Kapselsacks ist präoperativ schwierig abzuschätzen. Achsenlänge und Grad der Myopie korrelieren nicht zwingend mit der Größe des Kapselsacks. Im vorgestellten Fall war die implantierte IOL zu klein für den Kapselsack, obgleich weder der Grad der Myopie noch die Achsenlänge sehr groß waren und das gleiche IOL-Modell zu keinen Schwierigkeiten in ähnlich gelagerten Fällen führte.