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30. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

11.02. - 13.02.2016, Mannheim

Geschichte der SMILE

Meeting Abstract

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  • Walter Sekundo - Marburg
  • M. Blum - Erfurt

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 30. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Mannheim, 11.-13.02.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgii035

doi: 10.3205/16dgii035, urn:nbn:de:0183-16dgii0352

Published: March 1, 2016

© 2016 Sekundo et al.
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Die Small Incision Lenticule Extraction (SMILE) wurde gemeinsam von Marcus Blum und Walter Sekundo in enger Zusammenarbeit mit der Fa. Carl Zeiss Meditec AG entwickelt. Eine besondere Erwähnung sollen die Physiker der Fa. Carl Zeiss Meditec, Mark Bischoff und Gregor Stobrawa finden, ohne deren Vorarbeit die medizinische Umsetzung dieses Konzeptes nie zustande gekommen wäre. Nach der Durchführung von Kaninchen- und Schweineversuchen in der Tierversuchsanstalt Bad Langensalza im Jahre 2005 wurden die ersten menschlichen (zunächst blinden) Augen mit dem Prototyp des VisuMax®-Lasers in Erfurt behandelt. Die erste Operation am sehenden Auge, zunächst als Femtosekunden-Lentikel-Extraktion (FLEx) führte Walter Sekundo im Frühjahr 2006 durch. Nach einer erfolgreichen FLEx-Studie, die zum ersten Mal bestätigte, dass es möglich ist, hochwertige corneale refraktive Chirurgie ausschließlich mit einem Femtosekunden-Laser durchzuführen, haben sich Blum und Sekundo an die Entwicklung der SMILE-Operation herangetastet. Sekundo führte die erste SMILE-Operation im Jahre 2008 durch. In der ersten Studie führten Blum und Sekundo die SMILE über zwei gegenüberliegende paarige 5 mm-Inzisionen durch, mit dem Unterschied, dass Sekundo die Inzisionen bei 12 und 6 h und Blum bei 3 und 9 h anlegten. Diese Studie - inzwischen an einem Teil-Patientengut nach 5 Jahren nachbeobachtet - führte zu einer offiziellen Vorstellung des neuen Verfahrens 2009. Die erst Publikation erfolgte 2011. Im gleichen Jahr publizierte R. Shah (Indien) ihre Ergebnisse zu SMILE über eine einzige Inzision. Seit dieser Zeit hat sich die SMILE für Myopie und myopen Astigmatismus zu einem festen Bestandsteil der cornealen refraktiven Chirurgie entwickelt, wobei die Zugangsinzision zw. 2 und 3 mm variiert. Mittlerweile gibt es über 750 zertifizierte SMILE-Chirurgen. Über 300.000 Operationen sind weltweit durchgeführt worden. Mit Ausnahme der Vereinigten Staaten ist die Operationsmethode in allen anderen Ländern zugelassen. Mit der Zulassung in den USA wird 2017 gerechnet. Über 150 Publikationen, davon 5 große Reviews, und 2 Lehrbücher sind erschienen. Die Hyperopie-Behandlung mittels SMILE ist im Prinzip möglich, befindet sich jedoch in den klinischen Studien. Das Konzept der Small Incision Lenticule Extraction folgt der generellen Entwicklung in allen Sparten der operativen Medizin, den operativen Zugang zu minimieren. Die hervorragenden Ergebnisse, auch im Vergleich zu der weit verbreiteten Femto-Lasik oder Lasik-Operation, lassen die Annahme zu, dass sich SMILE zu einer dominierende Operationsmethode der unmittelbaren Zukunft entwickeln kann.