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30. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

11.02. - 13.02.2016, Mannheim

Tiefe Sklerektomie mit Kataraktoperation zur kontrollierten Drucksenkung

Meeting Abstract

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  • Jörg C. Schmidt - Duisburg; Marburg

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 30. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Mannheim, 11.-13.02.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgii029

doi: 10.3205/16dgii029, urn:nbn:de:0183-16dgii0292

Published: March 1, 2016

© 2016 Schmidt.
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Hintergrund: Steht eine Katarakoperation bei einem Glaukompatienten an, stellt sich die Frage, ob zunächst eine Linsenoperation erfolgen soll und ein drucksenkender Eingriff sekundär folgt, oder eine Kombioperation durchgeführt wird.

Methoden: Bei 12 Kataraktpatienten (14 Augen) mit unzureichender Druckeinstellung führten wir eine kombinierte tiefe Sklerektomie mit Kataraktoperation durch. Dabei wurde nach limbusständiger Bindehauteröffnung oben ein oberflächlicher und ein tiefer Skleradeckel präpariert. Die Phakoemulsifikation und Linsenimplantation erfolgte über einen Zugang unter dem äußeren Skleradeckel. Nach Absetzen des zweiten Skleradeckels, Freilegung des äußeren Trabekelwerks und Delaminierung des Schlemmschen Kanals erfolgte die Applikation von Mitomycin C für 2 min. Nach dichtem Wundverschluß durch eine limbusparallele Bindehautnaht, wurde das Healon abgesaugt.

Ergebnisse: Der Augendruck konnte langfristig von 22-32 mmHg auf 12- 23 mmHg (follow up min. 6 Monate) gesenkt werden. Unmittelbar postoperativ fand sich bei keinem Auge eine aufgehobene Vorderkammer oder eine Aderhautschwellung. Der niedrigste Druck lag bei 6 mmHg. Bei 10 Augen mit einem follow up von über 2 Jahren nahmen 5 Patienten (5 Augen) keine drucksenkenden Augentropfen. Der unmittelbar postoperativ etwas höhere Astigmatismus nivellierte sich nach Ausbildung eines flachen Sickerkissens innerhalb der ersten 6 Wochen.

Schlussfolgerung: Die tiefe Sklerektomie stellt mit der postoperativ kontrollierten Drucksenkung ein gutes Verfahren bei der kombinierten Kataraktoperation von unzureichend regulierten Glaukompatienten dar. Wundheilungsstörungen und ein Zweiteingriff können somit vermieden werden. Durch dieses sichere Verfahren kann auch bei letzem Auge eine unmittelbare Visusrehabilitation erreicht werden.