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Irvine-Gass-Syndrom nach Standard- und femtolaserassistierter Katarakt-OP
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Published: | February 25, 2015 |
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Fragestellung: Das Irvine-Gass-Syndrom ist eine postoperative Komplikation nach Katarakt-Operation, welche das Sehvermögen zeitweilig oder dauerhaft schädigen kann. Die Inzidenz eines visusbeeinträchtigenden cystoiden Maculaödems (CMÖ) wird in unseren Aufklärungsgesprächen mit etwa 2% beziffert. Wir gingen der Frage nach, ob die CMÖ-Inzidenz nach Femtosekundenlaser-assistierter Katarakt-OP (FLACS) sich von derjenigen nach konventioneller OP unterscheidet.
Methoden: Alle ambulanten Katarakt-Operationen von 07/2012 bis 09/2014 wurden nach Aktenlage ausgewertet. Als Kriterien für „klinisches CMÖ“ wurde ein Visusabfall von ≥2 Zeilen im postoperativen Verlauf und per OCT nachgewiesene intraretinale Zysten herangezogen. Die Auswertung erfolgte per Kontingenztafel mit Fisher’s exact test.
Ergebnisse: Im angegeben Zeitraum wurden 7297 ambulante Operationen durchgeführt. Davon waren 819 Femtolaser-assistiert (11.0%) und 6478 konventionell. In der Femtogruppe wurden 14 (1.71%), in der konventionellen Gruppe 85 (1.31%) identifiziert. Das relative Risiko (RR) beträgt 1.30. Die zweiseitige Irrtumswahrscheinlichkeit ist P=0.44.
Schlussfolgerung: Eine Häufung von Irvine-Gass-Syndromen nach FLACS lässt sich bei unseren Patienten nicht nachweisen. Da es ich um retrospektive Daten handelt, kann ein Selektions-Bias nicht ausgeschlossen werden. In der Femto-Gruppe war der Anteil der Privatversicherten wesentlich höher (41% vs. 7%), bei denen aufgrund eines routinemäßigen Macula-OCTs bei der Abschlußuntersuchung die Entdeckungswahrscheinlichkeit möglicherweise größer gewesen sein könnte. Durch konsequentes früh-postoperatives Screening und ein intensives perioperatives NSAID-Regime dürfte sich die Häufigkeit weiter senken lassen.