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Vis-à-tergo bei Kataraktoperationen kann durch die Wahl des richtigen Muskelrelaxans minimiert werden
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Published: | February 25, 2015 |
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Hintergrund: Der Intraokulardruck (IOD) wird durch die nicht-depolarisierenden Muskelrelaxantien während der Intubationsnarkose (ITN) beeinflusst. Ein schwacher IOD-Abfall begünstigt die Entstehung einer Vis-à-tergo (VAT). Dies kann die Katarakt-Operation für den Ophthalmochirurgen unnötig erschweren.
Methoden: Der IOD wurde bei 64 Patienten am nicht zu operierenden Auge im Liegen unmittelbar vor und 5 min nach Einleitung der ITN mit dem Dynamischen Contour-Tonometer (DCT) gemessen. Die VAT wurde während der Operation vom Operateur beurteilt. Für die ITN wurde 37 mal Mivacurium, 18 mal Atracurium und 9 mal Rocuronium verwendet.
Ergebnisse: Unter Mivacurium fiel der IOD im Mittel um 21%, unter Atracurium um 34% und unter Rocuronium um 44%. Eine VAT trat insgesamt 15 mal auf: 14 mal bei Mivacurium (38%), 1 mal bei Rocuronium (6%) und kein Mal bei Atracurium.
Schlussfolgerungen: Bei einer ITN mit Mivacurium sollte der Chirurg mit der erhöhten Gefahr einer VAT rechnen und gegebenenfalls durch geeignete Lagerung bzw. die Schnittkonfiguration und Auswahl des Viskoelastikums der VAT entgegenwirken.