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Retroiridale Irisklauenlinse (Verisyse) als perfektioniertes Routineverfahren
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Published: | March 4, 2014 |
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Bei fehlendem Kapselsack oder ausgeprägter Zonulolyse und intakter Irisstruktur hat sich die retroiridal invers fixierte Irisklauenlinse im letzten Jahrzehnt durchgesetzt. Am häufigsten wird sie bei uns nach ‚in the bag‘ HKL-Dislokation bei PEX kombiniert mit der HKL-Explantation implantiert (ca. 70/Jahr). Die Biometrie erfolgt mit IOL Master (SRK T Formel, A-Konstante 116.9). Die zentrale optische Abbildungsqualität unterscheidet sich nicht signifikant von der einer Standard-IOL. Eine leichte querovale Pupillenverziehung ist innerhalb des ersten Jahres regredient, ein klauenbedingter Irispigmentblattdefekt führte bisher zu keinem Nachteil. Seltenere Indikationen sind kombinierte glaskörperchirurgische Eingriffe mit Endotamponade oder andere Situationen mit fehlenden Kapselapparat (Marfan-Syndrom, Trauma, Vor-OP‘s). Die sehr seltenen Komplikationen entsprachen den in der Kataraktchirurgie bekannten und waren beherrschbar. Dazu zählten Fehlenklavation, Glaskörperhämorrhagie/Hyphäma, Hypotension bei vernarbtem Situs, rhegmatogene Amotio, Explantation, Refraktionsschwankung und Endophthalmitis. Das ZMÖ ist im Vergleich zur skleranahtfixierten HKL seltener. Die retroiridale Irisklauenlinse lässt sich rasch und atraumatisch und in der Regel mittels nahtfreier Technik in subkonjunktivaler und Tropfanästhesie implantieren. Das linsenbedingte Komplikationsprofil ist gering.