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28. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

06.03. - 08.03.2014, Bochum

Intraokularlinsen mit Licht-adaptierter Transmission: Ein neues Konzept für optimalen Netzhautschutz?

Meeting Abstract

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  • Marcus Kernt - München, Deutschland
  • A. Kampik - München, Deutschland
  • H. Becker - Berlin, Deutschland

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 28. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Bochum, 06.-08.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgii064

doi: 10.3205/14dgii064, urn:nbn:de:0183-14dgii0646

Published: March 4, 2014

© 2014 Kernt et al.
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Einen völlig neuartigen Ansatz, mit dem die potentiellen Nebenwirkungen der bisher verfügbaren „gelben“ IOLs auf ein Minimum reduziert werden können, ohne gleichzeitig die Schutzwirkung eines Blaulichtfilters unter starker Lichteinwirkung zu verlieren, stellt das von den Augenärzten Dr. Kernt und Dr. Becker entwickelte Konzept einer den Lichtbedingungen entsprechend, ihre Transmission anpassenden IOL (transmission-adaptive IOL, TA-IOL) dar. Hierbei ist die Optik der IOL in ihrem Zentrum gelb getönt. Dieser Blaulicht- und UV-Filter nimmt zur Peripherie der IOL-Optik stufenlos und kontinuierlich ab. Die Peripherie der Linse ist ungetönt und nur mit dem obligaten UV-Filter ausgestattet. Dieses verblüffend einfache und dadurch wenig störanfällige Konzept bewirkt, dass insbesondere bei hoher Lichtbelastung (Mittagssonne o. ä.), wenn sich die Pupille verengt, das Licht lediglich durch den zentralen Teil der IOL, welcher mit dem vollen Schutz des Blaulicht- und UV-Filters ausgestattet ist, in das Auge fällt, und so die Netzhaut vor vermehrter Strahlung im kurzwelligen Bereich geschützt ist.

Im Rahmen einer engen Kooperation zwischen den Erfindern, der Augenklinik der LMU in München und Partner der Industrie steht nun ein erster Prototyp dieser neuartigen IOL zur Verfügung und erste experimentelle Untersuchungen konnten den potentiellen Netzhaut-Schutz durch diesen neuen IOL-Typ belegen: So wurden im Rahmen einer experimentellen Studie primäre humane retinale Pigmentepithelzellen (RPE) mit rein weißem Licht unterschiedlicher Intensität bestrahlt und verschieden Beleuchtungsszenarien simuliert.

Als Ergebnis dieser Studie ließ sich eindeutig zeigen, dass insbesondere unter starker Lichteinstrahlung und bei Simulation einer engen Pupille die bestrahlungsbedingten negativen Effekte auf die Proliferationsfähigkeit der RPE Zellen, aber auch die Expression von ROS und des Wachstumsfaktors VEGF durch die TA-IOL signifikant stärker reduziert, als durch eine konventionelle, UV-Licht absorbierende IOL.