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Epicondylitis im Klettersport. Warum scheitert die klassische Therapie so oft?
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Published: | October 14, 2024 |
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Fragestellung: Die mediale und laterale Epicondylitis ist eine im leistungsorientierten Klettersport fast schon zu erwartende Begleiterscheinung. Auch nach initial erfolgreicher Therapie bleibt oft eine subklinisch weiterbestehende Epicondylitis zurück. Auch operative Ansätze haben beim Klettersport enttäuschende Ergebnisse gezeigt.
Methodik: Im Gegensatz zu Epicondylitiden bei anderen Sportarten wie dem Tennis und dem Golfsport befindet sich der Ellbogen zum Zeitpunkt der Maximalbelastung in einer Stellung, bei der Agonisten zum Teil antagonistisch belastet werden. Insbesondere beim Golferellbogen können die Pronatoren nicht für Entlastung sorgen. Aufgrund der relativen Imbalance kommt es zu der medialen Epicondylitis, wobei kein Stabilitäts- oder Kraftproblem der Beugemuskulatur die Ursache ist. Der Grund für den Tennisellbogen ist im Klettersport ist analog nicht in einer Kraftproblematik sondern in der Imbalance zu suchen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Ursache der Epicondylitiden ist nicht in einer Kraftproblematik sondern in einer unphysiologischen Beanspruchung zu suchen. Daher sind Therapieansätze, die rein auf einer Kräftigung der betroffenen Muskelgruppe basieren, möglicherweise kurzfristig erfolgreich, verstärken aber mittelfristig die Imbalance und führen zu keinem dauerhaften Therapieerfolg. Ein Therapieansatz liegt daher in der Adressierung der stabilisierenden Muskelgruppen.