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Der besondere Fall – Frakturen bei rheumatoider Arthritis am Beispiel der distalen Radiusfraktur sowie periprothetischen Frakturen
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Published: | October 14, 2024 |
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Fragestellung: Frakturen bei rheumatoider Arthritis stellen uns vor besondere Herausforderungen. Bei dieser Patientengruppe spielt neben der Frakturmorphologie die Knochenqualität, gegebenenfalls bereits erfolgte Voroperationen, das Alter, bereits eingetretene rheumatische Veränderungen und die Dauermedikation mit Steroiden und Basistherapeutika eine besondere Rolle. Einige Aspekte werden anhand von 3 Fällen vorgestellt.
Methodik: Bei dem ersten Fall handelte es sich um eine 60-jährige Patientin mit nativradiologisch extraartikulärer distaler Radiusfraktur bei rheumatoider Arthritis. Es bestand bereits eine komplexe rheumatische Deformität beider Hände. Zur weiteren Diagnostik erfolgte die CT des rechten Handgelenkes. Bei dorsaler Trümmerzone mit Extensionsfehlstellung entschieden wir uns für die palmare Plattenosteosynthese.
Bei dem zweiten Fall handelte es sich um eine 78-jährige Patientin mit nativradiologisch distaler Radiusfraktur rechts bei Z.n. Chamay-Fusion und Operation nach Darrach ca. 15 Jahre vor Sturzereignis. Vor dem Sturz war die Patientin bezüglich des rechten Handgelenkes beschwerdefrei. Zur weiteren Diagnostik führten wir eine CT-Untersuchung des rechten Handgelenkes durch. Hier zeigte sich eine deutliche Dislokation und Verkürzung bei intakter und konsolidierter Chamay-Fusion. Aus diesem Grund entschieden wir uns für eine Rekonstruktion des Radius mittels palmarer Plattenosteosynthese.
Bei dem 3. Fall handelte es sich um eine 75-jährige Patientin mit Z. n. Sturz auf die linke Hand mit periprothetischen Frakturen des 2. und 3. Mittelhandknochens bei Z. n. Implantation von MP-TEPs 2-4 links (2020) und Z.n. Handgelenksarthrodese nach Mannerfelt (2009). Wir führten die offene Reposition und Osteosynthese mittels Drahtcerclagen des 2. und 3. Mittelhandknochens sowie Prothesenwechsel der MP Prothesen 2–4 der linken Hand bei Implantatbruch durch.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis liegt ein besonderes Augenmerk auf der Gesamtsituation. Hier müssen Voroperationen an der Hand und dem Handgelenk und Vorschädigung mit gegebenenfalls Funktionsverlust oder Fehlstellung in die Therapieplanung einbezogen werden. Auch die besondere Kontrolle der Weichteile bei erhöhter Infektionsgefahr bei Basistherapie muss adressiert werden.