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Revisionen von Fingermittelgelenksprothesen
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Published: | October 14, 2024 |
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Fragestellung: Es wurde die Wechseltechnik verschiedener Fingermittelgelenksprothesen auf das Swanson-Implantat hinsichtlich Indikation, intraoperativer Umsetzung, perioperativer Komplikationen sowie postoperativen Outcomes untersucht.
Methodik: Es wurden die Wechsel nach Fingermittelgelenksalloarthroplastiken nachuntersucht. Dabei wurden die prä-und postoperativen klinischen Befunde, die angefertigten Röntgenaufnahmen sowie der postoperativ ausgefüllte DASH-Fragebogen analysiert.
Ergebnisse: Von den insgesamt 34 Patienten waren 23 der gewechselten Prothesen Swanson-Implantate, 7 Keramik-Prothesen, zwei Kunststoff-Metallprothesen und zwei andere Prothesen. Die durchschnittliche Dauer bis zum Revisionseingriff betrug 40,9 Monate.
Alle Revisionen wurden von dorsal von einem Operateur durchgeführt und ein Swanson-Implantat verwendet.
Die häufigste Indikation zur Revisionsoperation war mit 13 Fällen das Materialversagen, gefolgt von Prothesenlockerung (n=11), einer Prothesendislokation und 9 sonstigen Indikationen.
Bei allen Patienten musste das radiale Seitenband aufgrund Instabilität rekonstruiert werden.
Alle Patienten wurden postoperativ frühfunktionell ergotherapeutisch beübt und mittels einer dynamischen Reversed-Kleinert-Schiene für 6 Wochen nachbehandelt.
Es zeigten sich keine perioperativen Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Infektionen, Luxationen oder Ausbildung eines CRPS.
Schlussfolgerung: Die meisten Revisionen wurden aufgrund von Materialversagen verschiedener Arten durchgeführt. Es hat sich gezeigt, dass Fingermittelgelenksprothesenwechsel auf Swanson-Implantate nach verschiedenen Prothesentypen und Zugängen durchgeführt werden können. Eine wichtige Rolle spielt dabei die radiale Seitenbandstabilität. Die regelhafte Durchführung von Fingermittelgelenksarthrodesen ist nicht nötig, da sich durch die Swanson-Implantate auch knöcherne Defekte ausgleichen lassen. Es zeigten sich keine peri- bzw. frühpostoperative Komplikationen.
Größere Alltagseinschränkungen bestanden im Verlauf bei keinem Patienten, ebenfalls keine höhergradigen Einschränkungen beim DASH-Fragebogen. Dabei ist das postoperative Ergebnis von der Ausgangsbeweglichkeit im Fingermittelgelenk abhängig. Insgesamt war in dem Patientenkollektiv keine erneute Revision notwendig.
Aufgrund unserer Untersuchung empfehlen wir alle Fingermittelgelenksprothesen nach Primärimplantation jährlich klinisch und radiologisch zu kontrollieren, dass falls ein Wechsel notwendig ist, dieser frühzeitig durchgeführt werden kann.