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63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. bis 14. Oktober 2023, Leipzig

Die Rolle der TGF-β-Prozessierung in der Pathogenese des Morbus Dupuytren

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Carina Jaekel - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Lisa Oezel - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Marie Wohltmann - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Nele Gondorf - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Julia Wille - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Irmak Güven - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Joachim Windolf - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Simon Thelen - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Vera Grotheer - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Leipzig, 12.-14.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgh54

doi: 10.3205/23dgh54, urn:nbn:de:0183-23dgh541

Published: October 13, 2023

© 2023 Jaekel et al.
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Fragestellung: Der Morbus Dupuytren (MD) als fibroproliferative Erkrankung der Palmarfaszie ist pathogenetisch durch eine fehlregulierte Myofibroblastogenese beschrieben. Diese wird u.a. durch einen erhöhten Transforming Growth Factor-β (TGF-β)-Spiegel im MD-Gewebe verursacht. TGF-β liegt in der extrazellulären Matrix in einem Proteinkomplex, der aus latency-associated peptide (LAP)-TGF-β und latent TGF-β-binding protein (LTBP)-1 oder LTBP-3 besteht, vor. Um seine biologische Wirkung zu entfalten, muss es aus diesem Komplex gelöst werden. Bis dato ist nicht untersucht worden, ob eine fehlerhafte TGF-β-Prozessierung an der Pathogenese des MD beteiligt sein könnte.

Methodik: Proteasen, wie bspw. Plasmin, Thrombospondin und Integrine, die an der mechanischen Freisetzung des TGF-β aus seinem Komplex beteiligt sind, wurden auf mRNA- und/oder Proteinbasis in MD- und Karpaltunnelsyndrom-Fibroblasten (Kontrolle) untersucht (n = 11–14). Zusätzlich wurden MD-Fibroblasten mit Plasmin, Thrombospondin und Mangan (löst die Integrin-vermittelte Freisetzung aus) behandelt, um deren Einfluss auf die für die gestörte Myofibroblastengenese charakteristischen α-smooth-muscle-actin (sma) Expression, sowie Aktivierung des TGF- β detailliert zu untersuchen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Sowohl LAP-TGF-β als auch LTBP-1 werden in Fibroblasten des MD signifikant hochreguliert (25%). Plasmin dagegen ist in MD-Fibroblasten signifikant erniedrigt. Werden MD-Fibroblasten additiv mit Plasmin behandelt, kommt es zu einer signifikanten Reduktion von LAP-TGF-β und der α-smooth-muscle-actin (sma) Expression. Thrombospondin hingegen, obwohl signifikant hochreguliert (50%), ist im MD nicht an der Aktivierung des TGF-β beteiligt. Darüber hinaus konnten wir zeigen, dass auch Integrin αV β6 (-40%) und MMP-2 (+20%) im MD signifikant differentiell exprimiert werden. Eine Behandlung mit Mangan führt zu einer leichten Verminderung der α-sma-Expression.

Unsere Untersuchungen zeigen, dass LAP-TGF-β und LTBP-1 im MD vermehrt, jedoch Proteine, die an der proteolytischen Freisetzung dieser beteiligt sind, im MD signifikant vermindert exprimiert werden. Werden MD-Fibroblasten additiv mit Plasmin behandelt, kommt es zu einer Reduktion der der α-sma-Expression. Somit weisen unsere Ergebnisse daraufhin, dass die unzureichende Prozessierung von TGF-β in MD-Fibroblasten maßgeblich an der Pathogenese des MD beteiligt ist und in zukünftigen Studien noch detaillierter untersucht werden sollte.