gms | German Medical Science

63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. bis 14. Oktober 2023, Leipzig

Mittelgelenkrekonstruktion mit avaskulärem Knochenknorpel-Transplantat bei Kindern mit Exostose des Grundgliedkopfes

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Wiebke Hülsemann - Katholisches Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, Hamburg, Germany
  • Darja Sippel - Katholisches Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, Hamburg, Germany
  • Anne-Kathrin Reiß - Katholisches Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, Hamburg, Germany
  • Max Mann - Katholisches Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, Hamburg, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Leipzig, 12.-14.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgh34

doi: 10.3205/23dgh34, urn:nbn:de:0183-23dgh346

Published: October 13, 2023

© 2023 Hülsemann et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Exostosen des Grundgliedkopfes können nicht nur extraossär, sondern auch intraossär wachsen. Nach ihrer Resektion entsteht ein Defekt der halben Gelenkfläche. Zur Rekonstruktion des Grundgliedkopfes und damit des Mittelgelenkes können avaskuläre osteochondrale Transplantate aus dem Zehenmittelgelenk und aus der Basis des 5. Mittelhandknochens verwendet werden. Welche der beiden Techniken besser geeignet ist und wie der mittelfristige Verlauf bezüglich Beweglichkeit, Stabilität und einer möglichen Osteonekrose sind, wird überprüft.

Methodik: Bei 4 Jungen musste zur Sanierung und Korrektur der Fehlstellung durch intraossäre Exostosen die Hälfte des Grundgliedkopfes reseziert werden. Zur Gelenkrekonstruktion wurde zweimal der Grundgliedkopf der 2. Zehe und zweimal ein osteochondrales Fragment aus der Basis des 5. Mittelhandknochen verwendet (Cavadas et al.).

Die Jungen mit Zehengliedrekonstruktion waren bei der Operation 10 und 10,8 Jahre alt. Ihre Klinik bestand seit 4 bzw. 6 Jahren. Das Follow-up beträgt 4 und 8 Jahre.

Die Jungen mit osteochondralem Transplantat aus der Basis des Mittelhandknochens waren bei der Operation 4 Jahre alt. Ihre Klinik bestand seit 1,5 und 3 Jahren. Ihr Follow-up beträgt 5 und 7 Monate.

In jeder Gruppe war ein Kind zuvor erfolglos operativ behandelt worden durch Korrekturosteotomie ohne Resektion des Tumors und unvollständiger Resektion.

Die Kinder wurden retrospektiv klinisch und radiologisch untersucht.

Ergebnisse: In allen Fällen konnte der Grundgliedkopf rekonstruiert werden. Die Fehlstellung konnte nachhaltig korrigiert werden und die Exostose wuchs nicht nach. Die Mittelgelenke waren stabil. Ihre aktive Beweglichkeit entsprach bei drei Patienten der präoperativen Beweglichkeit. Bei einem Jungen konnte sie von 20 auf 50 Grad verbessert werden. Bei keinem Kind zeigte sich radiologisch eine Osteonekrose. Die Form des osteochondralen Fragments aus der MHK 5-Basis war für diese Indikation besser geeignet als der Kopf des Zehengrundgliedes.

Schlussfolgerung: Nur durch vollständige Resektion der Exostose im Grundgliedkopf kann ein Nachwachsen verhindert werden. Der entstandene Defekt des Mittelgelenkes konnte gut mit einem osteochondralem Transplantat aus der Basis des 5. Mittelhandknochens rekonstruiert werden. Osteonekrosen traten nach Verwendung der avaskulären Transplantate bisher nicht auf. Alle Finger konnten begradigt werden und ihre aktive Mittelgelenksbeweglichkeit war gering reduziert.