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Handtherapie vs. rein symptomatische Therapie bei Musikern mit Überlastungssyndrom
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Published: | October 13, 2023 |
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Fragestellung: Obwohl über 40% aller Musiker im Laufe ihres Lebens mit Handproblemen konfrontiert sind, ist über deren konservative Therapie – insbesondere der sogenannten Überlastungssyndrome – noch sehr wenig bekannt. Vor diesem Hintergrund war es das Ziel dieser Arbeit, Erkenntnisse zweier konservativer Therapieansätze bei der Therapie von musiker-assoziierten Überlastungssyndromen zu erörtern: der rein symptomatischen Herangehensweise sowie der spezifischen Handtherapie.
Methodik: Dafür wurden 65 Musiker, die eine spezifische, handchirurgische Musikersprechstunde aufgesucht hatten, retrospektiv kontaktiert. Hierbei wurden sie zu epidemiologischen und therapeutischen Aspekten sowie ihren vorherigen und aktuellen Beschwerden, den daraus resultierenden subjektiv empfundenen Einschränkungen und weiteren hilfreichen Maßnahmen anhand eines zuvor entwickelten Fragebogens befragt. Insgesamt konnten 49 Patienten in die Studie eingeschlossen werden, 27 davon hatten Handtherapie erhalten, 22 waren symptomatisch therapiert worden.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 49 Patienten gaben insgesamt 33 Patienten eine Reduktion ihrer Beschwerden von drei oder mehr Punkten auf einer numerischen Ratingskala an. 32 Patienten beschrieben eine ebenso hohe Reduktion ihrer subjektiven Einschränkung. Von den 33 Patienten mit verbesserten Beschwerden hatten 21 Handtherapie erhalten, die restlichen waren symptomatisch therapiert worden. Allgemein zeigte sich eine größere Reduktion von Beschwerden und Einschränkung nach Handtherapie. Außerdem veränderten diese Patienten häufiger verschiedene Elemente ihres Instrumentalspiels, bspw. Technik, Haltung und Übeverhalten.
Dies könnte darauf hindeuten, dass eine individuell angepasste Physio- oder Ergotherapie für Musikerhände eine bessere Therapieoption darstellt als ein abwartender, symptomatischer Ansatz.