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63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. bis 14. Oktober 2023, Leipzig

Handinfektionen: Analyse des Einflusses des Glukosemetabolismus und Evaluation des Charlson-Komorbiditätsindexes als prognostisches Hilfsmittel

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Anne Sorowka - Klinik für Plastische und Handchirurgie, mit Brandverletztenzentrum, Klinikum St. Georg Leipzig, Leipzig, Germany
  • Thomas Grünewald - Klinikum Chemnitz, Klinik für Infektions- und Tropenmedizin, Chemnitz, Germany
  • Thomas Kremer - Klinik für Plastische und Handchirurgie, mit Brandverletztenzentrum, Klinikum St. Georg Leipzig, Leipzig, Germany
  • Susanne Rein - Klinik für Plastische und Handchirurgie, mit Brandverletztenzentrum, Klinikum St. Georg Leipzig, Leipzig, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Leipzig, 12.-14.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgh25

doi: 10.3205/23dgh25, urn:nbn:de:0183-23dgh250

Published: October 13, 2023

© 2023 Sorowka et al.
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Fragestellung: Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, den Einfluss des Glukosemetabolismus und der Komorbiditäten mithilfe des Charlson-Komorbiditätsindexes (CCI) auf Handinfektionen zu untersuchen.

Methodik: Neunzig Patient:innen mit einer operationsbedürftigen Handinfektion wurden prospektiv untersucht. Bei normwertigem HbA1c und keinem vorbekannten Diabetes mellitus wurde ein 75g oraler Glukosetoleranztest durchgeführt. Der CCI wurde bestimmt. Eine Gesamtpunktzahl von null Punkten wurde als „niedrig“, ein bis drei als „mittel “und vier bis neun Punkte als „hoher“ Index definiert. Die Anzahl der Operationen, die Dauer des stationären Aufenthaltes, das Intervall zwischen Trauma und Operation, die Höhe der Entzündungsparameter, sowie der Body Mass Index wurden dokumentiert und statistisch ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Einen vorbestehenden Diabetes mellitus hatten 17 Proband:innen, bei 11 Patient:innen (12,2%) wurde ein Diabetes mellitus neu diagnostiziert und bei 34 ein Prädiabetes (37,8%). Von letzteren wurden 13 Proband:innen nach Abklingen der Infektion nachuntersucht, wobei ein Prädiabetes in 7 Fällen (20,5%) bestätigt wurde, bei jeweils 3 Fällen (8,8%) wurde ein manifester Diabetes mellitus oder eine normale Glukosetoleranz diagnostiziert. Patient:innen mit einem vorbestehendem Diabetes mellitus hatten einen signifikant höheren CRP-Wert als die mit einer normalen Glukosetoleranz (p=0,001) und als Patient:innen mit einem Prädiabetes (p=0,034). Die Proband:innen mit einem niedrigen CCI Gesamtpunktwert waren signifikant jünger als die mit einem mittleren (p=0,018) oder hohem Wert (p=0,018). Patient:innen mit einem niedrigen oder mittleren Score hatten einen kürzeren stationären Aufenthalt (pniedrig=0,003; pmittel=0,005), benötigten weniger Operationen (pniedrig=0,002; pmittel=0,003) und einen niedrigeren CRP-Wert (pniedrig=pmittel=0,001) als die mit einem hohen Index. Die Höhe des CCI-Gesamtwertes korrelierte signifikant positiv mit dem Alter der Proband:innen (Spearmans ρ=0,367; p<0,001), der Dauer des stationären Aufenthaltes (Spearmans ρ=0,261; p=0,013), der Anzahl der Operationen (Spearmans ρ=0,219; p=0,038) und dem CRP-Wert (Spearmans ρ=0,212; p=0,045).

Handinfektionen sind häufig mit einem nicht bekannten Diabetes mellitus oder einem Prädiabetes assoziiert. Der CCI ist ein geeignetes Hilfsmittel zur prospektiven Einschätzung des klinischen Verlaufes von Handinfektionen.