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63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. bis 14. Oktober 2023, Leipzig

Analyse der funktionellen Regeneration nach Verletzung und Rekonstruktion des Nervus medianus im Rattenmodell – Evaluation von mechanischer Allodynie, Griffkraft und Gangverhalten

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Jana Ritter - Klinik für Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, BG Unfallklinik Tübingen, Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Johannes Heinzel - Klinik für Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, BG Unfallklinik Tübingen, Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Cosima Prahm - Klinik für Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, BG Unfallklinik Tübingen, Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Manuela Büttcher - Einrichtung für Tierschutz, Tierärztlicher Dienst und Labortierkunde, Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Thomas Wuttke - Abteilung Neurologie mit Schwerpunkt Epileptologie, Hertie-Institut für Klinische Hirnforschung, Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Adrien Daigeler - Klinik für Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, BG Unfallklinik Tübingen, Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Jonas Kolbenschlag - Klinik für Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, BG Unfallklinik Tübingen, Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Leipzig, 12.-14.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgh03

doi: 10.3205/23dgh03, urn:nbn:de:0183-23dgh038

Published: October 13, 2023

© 2023 Ritter et al.
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Fragestellung: Funktionelle Defizite nach Nervenverletzungen stellen weiterhin ein großes klinisches Problem dar. Ziel unseres Projektes war es, die funktionelle Regeneration im N.-medianus-Modell der Ratte mittels der CatWalk-Ganganalyse, des Greiftests und des Von-Frey-Tests zu analysieren und zu korrelieren. Im Ischiadicus-Modell der Ratte konnten bereits Korrelationen zwischen dem Von-Frey-Test und der CatWalk-Ganganalyse gezeigt werden. Zudem zeigte sich hier ein essentieller Einfluss des kollateralen Einsprossens benachbarter, unverletzter Nerven auf die Entwicklung neuropathischer Schmerzen.

Methodik: Bei männlichen Wistar Ratten (n=10) erfolgte die Transektion und Rekonstruktion des N. medianus mittels epineurialer Nähte in einer oberen Extremität. In der anderen oberen Extremität wurden 15 mm des N. medianus reseziert und die Nervenstümpfe mit der umliegenden Muskulatur koaptiert, um eine spontane Regeneration zu verhindern. Für 12 Wochen postoperativ erfolgte die wöchentliche Evaluation der mechanischen Allodynie, der Griffkraft sowie des Gangverhaltens mittels CatWalk. Zur differenzierten Analyse des Einflusses des N. medianus und N. ulnaris auf die Entwicklung mechanischer Allodynie, wurde der Von-Frey-Test unter Berücksichtigung der anatomischen Innervationsgebiete der Vorderpfoten durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bereits eine Woche postoperativ zeigte sich eine frühe mechanische Allodynie in den vom N. ulnaris und den überlappend vom N. medianus und N. ulnaris innervierten Arealen der Vorderpfote, die sich folgend auf die ausschließlich vom N. medianus innervierten Hautareale ausbreitete. Dies war mit der signifikanten Abnahme der Griffkraft und der Fläche des Pfotenabdrucks assoziiert. Ab Woche 6 zeigt sich eine zunehmende späte mechanische Allodynie in den vom N. medianus innervierten Hautarealen, was mit der Regeneration der Griffkraft und der Fläche des Pfotenabdrucks einherging. Die mechanische Allodynie persistierte in allen Innervationsgebieten bis zur 12. Woche. Es zeigte sich ein deutlicher Effekt der Rekonstruktion auf das funktionelle Ergebnis. Die Resultate der funktionellen Tests korrelierten signifikant miteinander. Das kollaterale Aussprossen benachbarter Nerven und die Regeneration des verletzten Nervs leisten unterschiedliche Beiträge zur sensiblen Reinnervation und Entwicklung neuropathischer Schmerzen. Der Einsatz verschiedener funktioneller Tests ermöglicht ein verbessertes Verständnis wie sich die motorische und sensiblen Reinnervation gegenseitig beeinflussen.