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61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

02. bis 04. September 2021, Münster

Der mikrovaskuläre ALT Lappen zur Defektrekonstruktion an Hand und Unteram

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Adrian Vater - Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Germany
  • Michael Jakubietz - Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Germany
  • Karsten Schmidt - Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Germany
  • Rainer Meffert - Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Germany
  • Rafael Jakubietz - Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 02.-04.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dgh67

doi: 10.3205/21dgh67, urn:nbn:de:0183-21dgh673

Published: August 27, 2021

© 2021 Vater et al.
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Fragestellung: Komplexe Weichteilverletzungen im Bereich der Mittelhand, Handwurzel und distalen Unterarm erfordern häufig einen Gewebetransfer. Der freie, mikrovaskuläre Gewebetransfer umgeht bei großen Defekten die Nachteile einer Leistenlappenplastik. Generell besteht jedoch bei vielen Patienten leichtes Übergewicht, was eine für den distalen Unterarm zu dicke Lappenplastik bedingt. Ziel dieser Studie ist die Untersuchung von Komplikationen und erforderlichen Zweiteingriffen nach dem freien Gewebetransfer im Bereich der oberen Extremität.

Methodik: In dieser retrospektiven Studie wurden erwachsene Patienten eingeschlossen, die nach einer Weichgewebsverletzung einen freien Gewebetransfers zur Rekonstruktion benötigten. Neben demographischen Daten wurden Verletzungsmechanismus, Größe des Defektes, Art der Lappenplastik, Dauer des operativen Eingriffes sowie Erfolgsrate und postoperative Komplikationen evaluiert.

Ergebnisse: Zwischen 05/2018 und 12/2020 wurden insgesamt 12 Patienten identifiziert, welche mittels eines perforator-basierten ALT Lappen rekonstruiert wurden. Die Defekt Größe betrug im Durchschnitt 75 cm². Ein Lappen Verlust war nicht zu verzeichnen. In einem Fall kam es zu einer prolongierten Wundheilungsstörung im Bereich des Empfängergebietes. Trotz primärer, intraoperativer Ausdünnung der Lappenplastik war im weiteren Verlauf in 7 Fällen eine sekundäre Lappenausdünnung indiziert, welche allerdings nur von 4 Patienten gewünscht wurde.

Schlussfolgerung: Die Weichgewebsrekonstruktion im Bereich der Hand und des distalen Unterarms sind aufgrund der erforderlichen Schichtdicke eine Herausforderung. Neben Faszienlappenplastiken kommen gerade bei größeren Defekten häufig fasziokutanen Lappenplastik zum Einsatz. Bei rumpfnaher Entnahmestelle im Bereich der Extremitäten ist die Diskrepanz der Dicke des Unterhautfettgewebes in die Operationsplanung mit einzubeziehen und erfordert eine Ausdünnung. Dennoch kann dies inadäquat sein und im weiteren Verlauf eine weitere Ausdünnung erforderlich machen. Im Vergleich zur gestielten leisten Lappenplastik ist die deutlich erhöhte Dicke der anterolateralen Oberschenkellappenplastik nachteilig.