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61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

02. bis 04. September 2021, Münster

MODERN: Eine prospektive Multicenterstudie zum outcome-Monitoring von Stammnervenverletzungen der oberen Extremität

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Martin Aman - BG Klinik, Klinik für Hand, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, -Schwerbrandverletztenzentrum-, Ludwigshafen, Germany
  • Daniel Schwarz - Abteilung für Neuroradiologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Annette Stolle - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Forschung, Ludwigshafen, Germany
  • Lukas Pindur - BG Unfallklinik Frankfurt, Frankfurt, Germany
  • Martin Bendszus - Abteilung für Neuroradiologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Ulrich Kneser - BG Klinik, Klinik für Hand, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, -Schwerbrandverletztenzentrum-, Ludwigshafen, Germany
  • Leila Harhaus - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 02.-04.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dgh66

doi: 10.3205/21dgh66, urn:nbn:de:0183-21dgh667

Published: August 27, 2021

© 2021 Aman et al.
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Text

Fragestellung: Stammnervenverletzungen der oberen Extremitäten sind oft schwere und langwierige Verletzungen. Eine frühzeitige und präzise Diagnostik ist daher zur Therapieplanung entscheidend. Zusätzlich erscheint die Anwendung von bildgebenden Methoden auch im Verlaufsmonitoring vorteilhaft zu sein. Ziel der vorliegenden Studie ist es daher, die Implementierung der MR-Neurographie für die Primär-Diagnostik als auch die Verlaufs-Diagnostik von komplexen Nervenläsionen zu evaluieren.

Methodik: In dieser multizentrischen prospektiven Studie werden Patienten (N=60)

Mit vollständigen Durchtrennungen der Stammnerven der oberen Extremität eingeschlossen und zu vier Messzeitpunkten (akut, 4, 12 und 18 Monate post OP) mittels klinischer, neurologischer und bildgebungsmorphologischer Diagnostik untersucht. Zusätzlich erhalten die Patienten Fragebögen zur Einschätzung der Alltagsfunktion (DASH) und der Lebensqualität (SF-36), des psychischem Befindens (DASS, IES) sowie des Schmerzes (PainDetect).

Ergebnisse: Erste Zwischenergebnisse liegen von N=21 Patienten vor. Die Patienten sind im Mittel 36 Jahre alt (SD=13), überwiegend männlich (76%). Betroffen sind in der Regel mehrere Nerven (71%). Am Häufigsten sind der N. Medianus und der N. Ulnaris auf Unterarmhöhe betroffen. In der bisherigen Erfahrung eigenen sich die hochauflösenden bildgebende Methoden insbesondere zum lokalen Monitoring von Nervenkontinuität und möglicher Neuromentwicklung im Verlauf sowie zur objektiven Überprüfung des Therapieerfolgs anhand der Präsenz bzw. Regredienz eines T2w-hyperintensen Denervationsödems innerhalb der Zielmuskulatur. Der überwiegende Anteil der Patienten klagt 4 Monate nach Verletzung über Schmerzen (93,3%), 12 Monate nach Verletzung sind es noch 40%.

Schlussfolgerung: Hochauflösende bildgebende Verfahren zeigen sich vorteilhaft in der Diagnostik und Nachsorge peripherer Nervenverletzungen. Hierbei kann die sonst teilweise unklare Regeneration durch Überprüfung der Nervenkontinuität sowie des T2w Denervationsödems verfolgt werden.