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61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

02. bis 04. September 2021, Münster

Scapho-Lunate Tape Augmented Rekonstruktion mit zwei Ankern und einem Tape – eine neue Option mit einem „minimal-invasiven“ Ansatz. Operationstechnik und frühe Ergebnisse

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Hans-Georg Damert - Plastic, Aesthetic and Handsurgery, HELIOS Bördeklinik, Oschersleben/Neindorf, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 02.-04.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dgh57

doi: 10.3205/21dgh57, urn:nbn:de:0183-21dgh578

Published: August 27, 2021

© 2021 Damert.
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Fragestellung: Die Rekonstruktion einer SL-Bandruptur ist immer noch ein Dilemma. Über viele Jahre wurden zahlreiche verschiedene chirurgische Techniken vorgeschlagen. Bisher gibt es keinen echten Goldstandard. Die langfristigen Ergebnisse sind normalerweise bescheiden. Basierend auf einer SL-Rekonstruktion mit ausschließlich dorsalem Band, haben wir eine Modifikation für die Behandlung von akuten/subakuten SL-Rupturen sowie für chronische Instabilitäten mit reduzierbarer Dissoziation entwickelt.

Methodik: Unsere Technik verwendet ein Fiber-tape oder Suture-tape (Arthrex, Inc - Naples, FL) zusammen mit zwei SwiveLock- Ankern mit gegabelter Spitze oder zwei Push-lock-Ankern. Das starke hochmolekulare Material dieser Bänder hat eine lange klinische Geschichte in der Schulter-, Knie-, Fuß- und Knöchelchirurgie. Nach der Präparation der dorsalen Kapsel bleiben die dorsalen Bandsturkturen weitestgehend erhalten und werden nur zum Einführen der Anker und des Tapes geöffnet. Die Anker mit ihrer gabelförmigen Spitze ermöglichen das Einlegen des künstlichen Bandes nach Reposition der Handwurzelknochen mit einer gewünschten Vorspannung. Eine zusätzliche Transfixation des Karpus ist nicht zwingend notwendig, da wir klinisch und radiologisch bei der Untersuchung des intraoperativen Bewegungsumfangs eine stabile Situation festgestellt haben. Postoperativ wird eine Unterarmschiene für 4 - 6 Wochen angelegt. Der Patient darf dann ab Woche 12 voll belasten.

Ergebnisse: In unserer Serie wurden in einem Zeitraum von 2014-2020 35 Patienten mit einer geeigneten Indikation mit dieser Methode behandelt. Die längste Nachbeobachtungszeit eines Patienten mit einer extrakapsulären bandverstärkten Technik beträgt 6 Jahre. Follow-up-Ergebnisse zeigen eine klinisch und radiologisch stabile Reduktion. Mobilität und Kraft / Griffstärke, im Vergleich zur kontralateralen Seite kann als gut bewertet werden. Unsere durchschnittliche Operationszeit betrug 50 Minuten. In den Fällen, in denen es erneut zu einer SL-Dissoziation kam, waren aufgrund der moderaten Kollateralschäden in der Regel weitere Rettungsoperationen noch gut möglich.

Schlussfolgerung: Unsere ersten klinischen Ergebnisse sind vielversprechend. Eine größere Fallserie und Langzeitergebnisse sind erforderlich, um zu zeigen, ob sich diese Technik langfristig durchsetzen kann. Ein Vorteil dieser Methode sind das reduzierte chirurgische Trauma, die Erhaltung intakter Bänder, die Vermeidung einer zusätzlichen Transfixation und die kürzere Immobilisierungszeit.