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61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

02. bis 04. September 2021, Münster

Diagnostische Wertigkeit und Einsatzmöglichkeiten kabelloser Ultraschallscanner in der Handchirurgie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Bernarda Crnjak - Krankenhaus Waldfriede, Berlin, Germany
  • Markus Bock - Krankenhaus Waldfriede, Berlin, Germany
  • Arne Tenbrock - Krankenhaus Waldfriede, Berlin, Germany
  • Martin Lautenbach - Krankenhaus Waldfriede, Berlin, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 02.-04.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dgh56

doi: 10.3205/21dgh56, urn:nbn:de:0183-21dgh561

Published: August 27, 2021

© 2021 Crnjak et al.
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Fragestellung: Wie ist die diagnostische Wertigkeit kabelloser Ultraschallscanner in der Handchirurgie und welche Einsatzmöglichkeiten im handchirurgischen Alltag bestehen?

Methodik: Die Sonographie als kostengünstiges bildgebendes Verfahren ohne wesentliche Anwendungsrisiken ist für die Diagnostik von verschiedenen Erkrankungen im Bereich der Hand lange etabliert. Die Kosten für die Hardware und die Mobilität der Geräte beschränken aber die ubiquitären Einsatzmöglichkeiten. Neue technische Möglichkeiten lassen weitere Einsatzmöglichkeiten erwarten.

Im Rahmen einer prospektiven Studie wurde die Einsatzmöglichkeit eines kabellosen Ultraschallscanners untersucht. Hierfür wurde der WIPRO Ultraschallscanner (Fa. Multimed) mit einer Frequenz von 15 MHz genutzt. Das Gerät erlaubt die Koppelung des Ultraschallscanners per WIFI an alle handelsüblichen Smartphones/Tablets (IOS und Android) und Darstellung der Ultraschallbilder inkl. Doppler im Rahmen einer App. Hier ist auch die Bildbearbeitung und Auswertung möglich. Das Gerät ist dabei mit einem Anschaffungspreis von unter 4500 Euro entscheidend günstiger und mit einer Größe entsprechend einem üblichen Smartphone kleiner als herkömmliche Geräte.

Um die Einsatzmöglichkeiten des kabellosen Systems zu bewerten sowie die diagnostische Sicherheit bei einer großen Patientengruppe zu überprüfen, erfolgte die Untersuchung am Beispiel der dorsalen und palmaren-radiokarpalen Handgelenksganglien sowie Ringbandganglien mit dem o.g. Scanner. Neben der allgemeinen Darstellbarkeit wurde die Gangliengröße und anatomische Lokalisation erfasst. Diese Befunde wurden dann jeweils mit den Ergebnissen der auch bei diesen Patienten durchgeführten MRT, Ultraschalluntersuchung mit einem herkömmlichen Gerät und den Befunden bei der Operation verglichen.

Ergebnisse: Die im Rahmen des Vortrags darzustellenden ersten Ergebnisse der vorgelegten prospektiven Studie zeigten, dass die Darstellung der untersuchten Strukturen und anatomische Zuordnung in allen Fällen gelang. Die Korrelation der Befunde mit den Vergleichsmethoden zeigte dabei eine sehr hohe Übereinstimmung.

Schlussfolgerung: Durch die modernen Weiterentwicklungen hin zu kabellosen Ultraschallscannern ist der Einsatz der Ultraschalltechnik nicht mehr an bestimmte Räumlichkeiten oder bewegungseingeschränkte Geräte gebunden. Ein Einsatz kann so jederzeit "aus der Kitteltasche heraus" erfolgen. Die direkte Koppelung mit handelsüblichen Smartphones/Tablets bei sehr geringen Kosten ist dabei wie auch die hohe Bildqualität überzeugend.