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Arbeitsfähigkeitsbezogenes Outcome nach posttraumatischer Handgelenksarthrodese
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Published: | August 27, 2021 |
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Fragestellung: Die Behandlung der posttraumatischen Arthrose des Handgelenkes (HG) stellt auch bzgl. Dem Erhalt oder der Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit eine große Herausforderung dar. Versagt die konservative Therapie stehen verschiedene chirurgische Konzepte zur Verbesserung der Funktion und Minimierung der Schmerzen zur Verfügung. Die Ultima ratio stellt hier die Komplettarthrodese dar.
Ziel der Studie ist die Evaluation des arbeitsplatzbezogenen Outcome, nach vollständiger HG Arthrodese bei posttraumatischen Arthrosen.
Methodik: Von den 104 in den Jahren 2013 bis 2020 durchgeführten Komplettarthrodesen des HG bei posttraumatischen Arthrosen konnten 34 Patienten eingeschlossen werden. Die Datenerhebung erfolgte mittels DASH, KRIMMER und SF-12 Score. Die HG Stellung und die Bewegungsausmaße wurden mittels Neutral-Null-Methode erfasst, Funktionseinschränkungen mittels dreier Elemente des EFL-Tests und die Handkraftmessung mittels Dynamometer objektiviert. Zusätzlich wurden die Patienten zu ihrer aktuellen beruflichen Situation befragt, der subjektiven Einschätzung des postop Outcomes sowie verbliebener Schmerzen und Funktionseinschränkungen.
Ergebnisse: Die 34 Studienpatienten (25 m, 9 w) wiesen ein mittleres Alter von 50 Jahren (31- 66) auf. Die mittlere Zeitspanne zwischen Trauma und OP betrug 39 Monate (3-76) und der mittlere Follow-up Zeitraum 37,7 Monate (2-76). Der mittlere Krimmer-Score war mit 55,7 gut bis befriedigend. Der mittlere DASH lag bei 42, der körperliche und der psych. Summenwert des SF 12 lag mit 38 bzw. 47 deutlich bzw. leicht unter den Werten der deutschen Normpopulation. Der Schmerz auf der NRS erreichte 3,4. Der EFL Test ergab für die dominante Seite (58%) einen Wert von 68 und für die nichtdominante Seite 77. Arbeitsfähig waren 24 Patienten, insgesamt 10 waren arbeitsunfähig.
Schlussfolgerung: Schlussfolgerung. Die HG Arthrodese bei posttraumatischer Arthrose erzielt hinsichtlich Funktion, Schmerzen sowie beruflicher Perspektiven gute bis befriedigende Ergebnisse. Bei ca. 70% der untersuchten Patienten konnte die Arbeitsfähigkeit(AF) wiederhergestellt werden. Die Lebensqualität aufgrund geringerer Schmerzen wurde insgesamt als gut bewertet. Die Feinmotorik zeigte nur geringe Defizite bei der Koordination. Wenn andere, bewegungserhaltende Alternativen in der chirurgischen Behandlung der posttraumatischen Arthrose nicht zur Verfügung stehen, ist die Vollarthrodese durchaus eine Therapieoption die in relativ hohem Maß die AF erhalten kann und eine Schmerzreduktion bewirken kann.