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Perfusion des proximalen Skaphoidpols – Korrelation zwischen MRT und intraoperativem Befund
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Published: | August 27, 2021 |
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Fragestellung: In Deutschland gilt das MRT mit Kontrastmittel (KM-MRT) als Goldstandard zur Perfusionsevaluation in der Diagnostik der Skaphoidpseudarthrose. Eine Analyse zur Sensitivität und Spezifität steht hierzu noch aus. In dieser Studie werden die prä- und intraoperativen Befunde in einem Patientenkollektiv mit Skaphoidrekonstruktionen mit vaskularisierten Radiusspänen verglichen und mit den postoperativen Konsolidierungsraten korreliert.
Methodik: Zwischen 08/2010 und 01/2020 wurden 60 Skaphoidrekonstruktionen (14 Revisionen) mittels vaskularisiertem Radiusspan und Schrauben- (n=48), Platten (n=1) und K-Draht-Osteosynthese (n=1) durchgeführt. In 50 Fällen (83,2%) konnten anhand der elektronischen Patientenakte u.a. präoperative Risikofaktoren, Voroperationen, Zeit zwischen Diagnose und Operation, die intraoperative Perfusionssituation und die Konsolidierungsrate erhoben werden. Die präoperativen MRT-Aufnahmen wurden von einem verblindeten Radiologen zur erweiterten Analyse der Sensitivität und Spezifität reevaluiert.
Ergebnisse: Das mittlere Alter der 47 männlichen und 3 weiblichen Patienten lag bei 33,3 (SD 9,64) Jahren, das Follow-Up betrug im Mittel 86 (14-127) Monate. Das präoperative KM-MRT (Erstbefund, EB) zeigte 23 avaskuläre, 20 perfusionsgeminderte und 7 vitale proximale Scaphoidpole. In der verblindeten radiologischen Nachbefundung (Zweitbefund, ZB) ergaben sich 14 avaskuläre, 28 minderperfundierte und 8 vitale proximale Scaphoidpole, bei einer Übereinstimmung von 65,3% (n=35). Das präoperative MRT zeigte bezüglich der intraoperativ festgestellten Avitalität eine Sensitivität von 66,7% (EB) bzw. 42,7% (ZB) und eine Spezifität von 76,5% (EB) bzw. 88,2 (ZB). Für die Minderperfusion bestand eine Sensitivität von 92,7% (EB) bzw. 85,4% (ZB) bei einer Spezifität von 55,6% (EB) bzw. 22,2% (ZB).
In 37 Fällen (73,5%) zeigte sich 12 Wochen postoperativ eine vollständige, in 9 (18,3%) eine partielle und in 4 Fällen (8,2%) keine knöcherne Konsolidierung. Von den 42 perfusionsgeminderten/avaskulären proximalen Scaphoidpolen kamen 37 (74%) zur vollständigen und 9 (17%) zur partiellen Konsolidierung.
Schlussfolgerung: Der präoperative MRT Befund entspricht nicht zwingend dem intraoperativen Perfusionsbefund des proximalen Scaphoidpols. Der vaskularisierte Radiusspan stellt eine geeignete Methode zur Konsolidierung dar.
Wir empfehlen den standardisierten Erhalt des Radiusspan-Gefäßplexus bei der Pseudarthrosenpräparation und die Aufklärung der Patienten für alle Eventualitäten und Rückzugsmöglichkeiten.