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61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

02. bis 04. September 2021, Münster

Distale Radiuskorrekturosteotomie bei Madelung-Deformität

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Roman Wolters - Zentrum für Handchirurgie Ravensburg, Ravensburg, Germany
  • Rene Schandl - Zentrum für Handchirurgie Ravensburg, Ravensburg, Germany
  • Sabine Smieja - Zentrum für Handchirurgie Ravensburg, Ravensburg, Germany
  • Hermann Krimmer - Zentrum für Handchirurgie Ravensburg, Ravensburg, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 02.-04.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dgh27

doi: 10.3205/21dgh27, urn:nbn:de:0183-21dgh274

Published: August 27, 2021

© 2021 Wolters et al.
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Fragestellung: Die Fehlstellung des Handgelenkes bei Madelung Deformität ist charakterisiert durch eine Verkürzung des ulnaren Radius mit verstärkter palmarer Abkippung der distalen Radiusgelenkfläche und verstärkter radialer Inklination mit resultierender Inkongruenz des DRUG und dorsaler Dislokation des Ulnakopfes. Die Patienten werden üblicherweise im jugendlichen oder jungen Erwachsenenalter symptomatisch mit schmerzhaft eingeschränkter Unterarmrotation. Die Indikation für die Korrekturosteotomie wird beschwerdeabhängig gestellt und um eine Sekundärarthrose zu verhindern. Zudem besteht von Seiten der Patienten der Wunsch nach Korrektur der offensichtlichen Handgelenksdeformität mit dorsal prominenten Ulnakopf.

Methodik: Wir haben die Korrekturosteotomie bei 24 Patienten durchgeführt mit einer schrägen open-wedge-Osteotomie im Bereich des ulnaren distalen Radius. Bei der "open book"-Technik wurde die radio-dorsale Kortikalis intakt gelassen. Der ulnare distale Radius wurde auf das Niveau des Ulnakopfes angehoben. Durch eine geradegebogene palmare Korrekturenplatte wurde die palmare Abkippung der distalen Radiusgelenkfläche korrigiert. Der Osteotomiespalt wurde offen gelassen. Bei 2 Patienten wurde aufgrund der ausgeprägten Deformation des distalen Radius eine Doppelosteotomie mit zusätzlicher Osteotomie im Bereich des Radiusschaftes durchgeführt.

Ergebnisse: Alle Osteotomien konsolidierten primär ohne Repositionsverlust. 22 Patienten würden die OP erneut durchführen lassen. Eine signifikante Schmerzverbesserung zeigte sich bei 18 Patienten. Die Handgelenksbeweglichkeit zeigte sich weitgehend unverändert. Bezüglich des äusseren Erscheinungsbildes empfanden 23 Patienten eine deutliche Verbesserung. Ein Patient, bei dem aufgrund der ausgeprägten Fehlstellung eine zweite Korrektur durchgeführt wurde, zeigte sich mit dem Ergebnis unzufrieden.

Schlussfolgerung: Die distale Radiuskorrekturosteotomie führt bei der Madelung Deformität zu einer Verbesserung der Fehlstellung des Handgelenkes. Durch die winkelstabile Plattenosteosynthese ist ein Knochentransplantat nicht notwendig. Ob die Entwicklung einer Sekundärarthrose verhindert werden kann werden Langzeit-Nachuntersuchungen zeigen.