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61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

02. bis 04. September 2021, Münster

Revisionen nach fehlgeschlagener Fingermittelgelenkendoprothetik

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Martin Lautenbach - Abt. Handchirurgie, obere Extremität u. Fußchirurgie, Krankenhaus Waldfriede Berlin, Berlin, Germany
  • Arne Tenbrock - Abt. Handchirurgie, obere Extremität u. Fußchirurgie, Krankenhaus Waldfriede Berlin, Berlin, Germany
  • Markus Bock - Abt. Handchirurgie, obere Extremität u. Fußchirurgie, Krankenhaus Waldfriede Berlin, Berlin, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 02.-04.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dgh08

doi: 10.3205/21dgh08, urn:nbn:de:0183-21dgh084

Published: August 27, 2021

© 2021 Lautenbach et al.
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Fragestellung: Bei den operativen Therapien der Arthrosen und Arthritiden der Fingermittelgelenke ist die Endoprothetik mit unterschiedlichen Implantattypen aus verschiedenen Werkstoffen ein etabliertes Verfahren.

Die Methodik und die zu erwartenden Ergebnisse einer ggf. erforderlichen Revision müssen aber bei der Endoprothetik berücksichtigt werden. Das Silikonimplantat als Rückzugsimplantat der Wahl nach fehlgeschlagener Fingermittelgelenkendoprothetik hat sich dabei bewährt. Die erreichbaren Ergebnisse werden aber in der Literatur nur selten dargestellt.

Ziel der Studie ist die Untersuchung der Methodik und des zu erwartenden Outcome der Revisionsendoprothetik mittels Silikonimplantat nach fehlgeschlagener Fingermittelgelenkendoprothetik.

Methodik: Im Rahmen der Untersuchung wurden 20 Patienten mit 24 endoprothetisch behandelten Fingermittelgelenken nachuntersucht, die einen Revisionseingriff nach fehlgeschlagener

Fingermittelgelenkendoprothetik erhalten hatten. In allen Fällen kam das Silikonimplantat zur Anwendung.

Aus der vorliegenden Dokumentation wurden die intraoperativen Besonderheiten, Technik der Prothesenexplantation und Weichteilrekonstruktion sowie die Nachbehandlungskonzepte erfasst.

Ermittelt wurde der postoperative DASH Score, die Beweglichkeit, Schmerzfreiheit und Patientenzufriedenheit. Die postoperativen Röntgenbilder wurden ausgewertet.

Ergebnisse: Die 20 Patienten (15 Frauen, 5 Männer) wurden in einem durchschnittlichen follow-up Zeitraum von 4,5 Jahren nachuntersucht.

In Abhängigkeit vom Werkstoff des Erstimplantates mussten intraoperative Knochendefekte durch größere Revisionsimplantate ausgeglichen werden. Die regelhaft notwendige Bandplastik wurde mit Restgewebe des Originalbandes oder durch Bildung aus der palmaren Platte erreicht.

Alle Patienten gaben eine Schmerzreduktion an. Eine Schmerzfreiheit wurde aber nur bei 15 Patienten erreicht.

Die durchschnittliche Beweglichkeit der Revisionsprothetik und der erreichbare DASH Score waren erheblich schlechter als bei der Primärendoprothetik. 19 der 20 Patienten waren mit dem postoperativen Ergebnis sehr zufrieden. Alle Patienten berichteten über eine subjektive Verbesserung im Vergleich zum präoperativen Ausgangsbefund. Eine Arthrodese als Revision wurde von allen Patienten abgelehnt.

Schlussfolgerung: Die Revisionsendoprothetik am Fingermittelgelenk mit dem Silikonimplantat kann gute Ergebnisse erwarten lassen, die aber naturgemäß deutlich schlechter sind als nach Primärimplantationen. Die Revisionsendoprothik ist aber technisch anspruchsvoll.