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61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

02. bis 04. September 2021, Münster

Gegenüberstellung der Ergebnisse von ungekoppelten PIP Prothesen: Ascension Integra® versus Cap Flex Martin®

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Katharina Angerpointner - Schön Klinik München Harlaching, München, Germany
  • Christian Kindler - Schön Klinik München Harlaching, München, Germany
  • Mareike Carstens - Schön Klinik München Harlaching, München, Germany
  • Angela Rademacher - Schön Klinik München Harlaching, München, Germany
  • Kai Megerle - Schön Klinik München Harlaching, München, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 02.-04.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dgh06

doi: 10.3205/21dgh06, urn:nbn:de:0183-21dgh065

Published: August 27, 2021

© 2021 Angerpointner et al.
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Text

Fragestellung: Seit Mitte 2018 wechselten wir unser Vorgehen bei der Implantation einer PIP Prothese. Statt einer Pyrocarbonprothese Typ Ascension (Gruppe 1) implantierten wir ab diesem Zeitpunkt eine Prothese mit Metall-Polyethylen Gleitpaarung Typ Cap Flex (Gruppe 2).

Die Nachuntersuchung sollte Unterschiede in beiden Gruppen aufzeigen und Hinweise für eine optimale Prothesenversorgung liefern.

Methodik: Bei 11 Pat. wurde eine Pyrocarbonprothese implantiert. (9 männl., 3 weibl. Patienten, Alter zw. 54 u. 70J) Der Nachuntersuchungszeitraum betrug zwischen 2 und 7 Jahren. Diese wurden mit 13 implantierten CapFlex Prothesen verglichen (5 männl., 8 weibl., 43-80J.) Der Nachuntersuchungszeitraum lag bei 4-14 Monaten. In der ersten Gruppe erfolgte ein dorsaler Zugang mit Chamay Lappen, mit Refixation des Mittelzügels, in der 2. Gruppe ein dorsaler Zugang mit fortlaufendem Verschluss des Mittelzügels (openbook).

Folgende Parameter wurden prä- und postoperativ erfasst und miteinander verglichen: Beweglichkeit PIP und DIP, Schmerzniveau, Patientenzufriedenheit, QuickDash, PRWE, Griffkraft.

Ergebnisse: Die postoperative Beweglichkeit konnte in Gruppe 2 leicht verbessert werden (51° ROM im PIP Präop vs. 62° postop), während es in Gruppe 1 bei der letzten Kontrolle schlechter war, als präoperativ (43° vs. 48°). Das postoperative Streckdefizit im PIP Gelenk war in Gruppe 2 geringer.

Es gab 5 Komplikationen in Gruppe 1 (42%), 3 waren durch Lockerungen einer oder beider Prothesenkomponenten bedingt. In Gruppe 2 (23%) gab es 3 Komplikationen versch. Art (2x Prothesenunspezifisch, 1x Fehlstellung einer Prothesenkomponente). Das Schmerzniveau reduzierte sich in beiden Gruppen deutlich, ebenso verbesserten sich QuickDash und PRWE. Insges. konnte bei keinem der Parameter ein dtl. Unterschied zw. den beiden Gruppen nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: Das neuere Implantat CapFlex liefert geringfügige Verbesserungen des Outcomes in den Kategorien Beweglichkeit, Schmerz und Zufriedenheit, jedoch sollte hier der kürzere Nachuntersuchungszeitraum beachtet werden.

Insgesamt ist die Komplikationsrate bei beiden untersuchten Gruppen relativ hoch.

In unserer Untersuchung gab es in Gruppe 2 aber weniger lockerungsassoziierte Komplikationen. Mögliche Ursache hierfür ist ein besserer Sitz der Prothese durch gute Osteointegration der mit Titan legierten Oberfläche. Der openbook Zugang resultiert wahrscheinlich in einer besseren postoperativen Streckung des PIP-Gelenkes.

Insgesamt ergibt sich kein sicherer Vorteil für ein Prothesenmodell.