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60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08. bis 10. Oktober 2020, Münster

Die minimalinvasive Osteosynthese der Scaphoidfraktur mit kleinem proximalen Fragment – eine technische Variante

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 08.-10.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dgh58

doi: 10.3205/20dgh58, urn:nbn:de:0183-20dgh582

Published: October 9, 2020

© 2020 Wittemann.
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Fragestellung: Bei der minimalinvasiven Osteosynthese der Scaphoidfraktur mit kleinem proximalen Fragment ist das Einbringen des Führungsdrahtes für Bohrer bzw. Schraube insofern schwierig, da das Handgelenk hierfür unter Bildwandler gebeugt werden muss, dadurch das Kahnbein bei der Durchleuchtung deutlich verkürzt ist und die Hand des Operateurs nahezu immer im Weg ist. Vorgestellt wird eine Methode, bei der der Führungsdraht in „klassischer“ Weise bei überstrecktem Handgelenk von palmar eingebracht u. nach radiologischer Verifizierung der korrekten Lage in Flexion des Handgelenks nach dorsal perkutan ausgebohrt wird.

Methodik: Es wurden sämtliche zwischen 1/2010 und 1/2020 durchgeführten Osteosynthesen dieser Art hinsichtlich Operationszeit, intraoperativen u. postoperativen Komplikationen, der Nachbehandlungszeit und des funktionellen Ergebnisses aufgearbeitet.

Ergebnisse: Zwischen 1/2010 u. 1/2020 wurden in unserer Institution insgesamt 96 Scaphoidfrakturen operativ versorgt, davon 43 Frakturen Typ B3 nach Herbert, von diesen wurden 34 in d. vorgenannten minimalinvasiven Technik operiert. Das Durchschnittsalter der Patienten war 30,7 (15–82) Jahre, 12 der Patienten waren unter 20 Jahre alt, Männer überwogen im Verhältnis 2,8:1. Die Operationszeit betrug durchschnittlich betrug durchschnittlich 9 (4–20) Minuten. Postoperativ erfolgte bei allen Frakturen eine 6-wöchige Ruhigstellung. Intraoperative Probleme: In 1 Fall wurde mit dem Bohrer der Führungsdraht wieder herausgezogen und musste mühsam wieder eingebracht werden, in 1 Fall brach beim Eindrehen der Schraube die Krone des Schraubendrehers ab u. musste über eine Miniarthrotomie geborgen werden. Postoperativ zeigte sich in 1 Fall ein dorsaler Schraubenüberstand der intraoperativ nicht erkannt wurde, hier wurde die Schraube nach Konsolidierung der Fraktur wieder entfernt. Komplikationen anderer Art, insbesondere Verletzungen/Rupturen von Strecksehnen traten nicht auf. Die durchschnittliche Behandlungsdauer betrug 64 (40–107) Tage. Alle Patienten zeigten beim Behandlungsabschluss eine freie Beweglichkeit.

Schlussfolgerung: Das Einbringen des Führungsdrahtes von palmar erleichtert bei der minimalinvasiven Osteosynthese der Scaphoidfraktur Typ B 3 nach Herbert die exakte Positionierung der Schraube im Gegensatz zum Einbringen des Führungsdrahtes von dorsal ganz deutlich, hierdurch verkürzt sie die Operationszeit signifikant. Komplikationen welche der Operationsmethode anzulasten wären, traten beim hier vorgestellten Patientenkollektiv nicht auf.