gms | German Medical Science

60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08. bis 10. Oktober 2020, Münster

Sonographie bei Verdacht auf dorsale Schraubenüberlänge nach operativer Versorgung einer distalen Radiusfraktur mittels palmarer Plattenosteosynthese

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Arne Tenbrock - Krankenhaus Waldfriede Berlin, Abt. Handchirurgie, obere Extremität und Fußchirurgie, Zentrum Orthopädie, Unfallchirurgie, Rheumachirurgie, Berlin, Germany
  • Markus Bock - Krankenhaus Waldfriede Berlin, Abt. Handchirurgie, obere Extremität und Fußchirurgie, Zentrum Orthopädie, Unfallchirurgie, Rheumachirurgie, Berlin, Germany
  • Bernarda Crnjak - Krankenhaus Waldfriede Berlin, Abt. Handchirurgie, obere Extremität und Fußchirurgie, Zentrum Orthopädie, Unfallchirurgie, Rheumachirurgie, Berlin, Germany
  • Martin Lautenbach - Krankenhaus Waldfriede Berlin, Abt. Handchirurgie, obere Extremität und Fußchirurgie, Zentrum Orthopädie, Unfallchirurgie, Rheumachirurgie, Berlin, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 08.-10.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dgh55

doi: 10.3205/20dgh55, urn:nbn:de:0183-20dgh554

Published: October 9, 2020

© 2020 Tenbrock et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Wie hoch ist die diagnostische Wertigkeit der Sonographie im Vergleich zum konventionellen Röntgen sowie CT und ergibt sich eine Zeit-/Kosten-/Strahlungsersparnis im Vergleich zur Nutzung einer Handgelenks CT bei V.a. dorsale Schraubenüberlänge?

Methodik: Im Rahmen einer prospektiven Studie von Januar 2018 bis zum jetzigen Zeitpunkt, wurden 19 PatientInnen mit V.a. das Vorliegen einer dorsalen Schraubenüberlänge nach palmarer Plattenosteosynthese des distalen Radius mittels Sonographie präoperativ vor Materialentfernung untersucht.

Dazu wurde ein Ulltraschallgerät der Fa. GE mit einem 15 MHz Schallkopf verwendet. Bei 10 PatientInnen bestand bereits präoperativ der klinische Nachweis einer Strecksehnenruptur (3. und/ oder 4. Strecksehnenfach) bei dorsaler Schraubenüberlänge.

Bei weiteren 9 PatientInnen erfolgte die Ultraschalldiagnostik bei dorsalen Handgelenksbeschwerden (u.a. Schwellung im dorsalen Handgelenksbereich, Schmerzen bei Fingerstreckung, Krepitationsgefühl), mit Verdacht auf Affektion der Strecksehnen. Bei allen PatientInnen erfolgten zusätzlich standardisierte Röntgenaufnahmen in 2 Ebenen und eine CT sowie eine Korrelation mit den intraoperativen Befunden.

Ergebnisse: In allen Fällen der präoperativ schon klinisch gesicherten Strecksehnenruptur (n=10) konnte die dorsale Schraubenüberlänge sonographisch festgestellt und ergänzend auch die Diagnose der Verletzung der Strecksehnen statisch und dynamisch bestätigt werden. Die CT und intraoperativen Befunde entsprachen den sonographischen Diagnosen. In 7 der 9 Fälle bei dorsalem Handgelenksschmerz nach palmarer Plattenosteosynthese des distalen Radius, konnte eine dorsale Schraubenüberlänge als Ursache für die dorsalen Handgelenksbeschwerden festgestellt werden. Die Strecksehnenaffektion war ultraschalldiagnostisch, statisch wie dynamisch in 6 von 7 Fällen durch synovialitische Veränderungen und durch direkte Darstellung der Schrauben über dem Knochenniveau des Radius nachweisbar. Diese Befunde entsprachen auch der CT-Darstellung. Nur in 10 der 17 sonographisch und mittels CT diagnostizierten Fälle war der dorsale Schraubenüberstand auch im Standard Handgelenksröntgen in 2 Ebenen nachweisbar.

Schlussfolgerung: Die sonographische Diagnostik, bei Verdacht auf eine dorsale Schraubenüberlänge, nach operativer Versorgung einer distalen Radiusfraktur mittels palmarer Plattenosteosynthese, hat durch die schnelle Verfügbarkeit und einfache Handhabung, sowie den sicheren Nachweis bei positivem Befund, die CT zur Diagnostik bei uns nahezu abgelöst.