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60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08. bis 10. Oktober 2020, Münster

Die Fingerkuppenrekonstruktion mit dem freien mikrovaskulären DMF-Lappen. Eine valable Alternative zu den freien Thenar- und Hypothenarlappen?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Elmar Fritsche - Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Luzern, Switzerland
  • Urs Hug - Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Luzern, Switzerland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 08.-10.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dgh50

doi: 10.3205/20dgh50, urn:nbn:de:0183-20dgh504

Published: October 9, 2020

© 2020 Fritsche et al.
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Fragestellung: Die Fingerkuppenrekonstruktion nach traumatischer Amputation gehört nach wie vor zu den wichtigsten Operationen der Notfallhandchirurgie. Die Rekonstruktion mit freien mikrovaskulären Lappen ist sehr anspruchsvoll und die Frage nach der idealen Lappenwahl ist nach wie vor offen. Lappen mit glabröser Haut wie der freie mikrovaskuläre Thenarlappen und Hypothenarlappen werden häufig verwendet, benötigen aber in der Regel Supermicrosurgery-Technik und eignen sich nicht zwingend für grössere Defekte.

Methodik: Wir stellen 5 Fälle vor, bei welchen wir für traumatische Fingerkuppendefekte den freien mikrovaskulären DMF-Lappen (Dorsaler Mittelfinger-Finger-Lappen) verwendet haben. Wir stellen die anatomischen Grundlagen des von Ueli Büchler beschriebenen Lappens vor und zeigen die Hebetechnik.

Ergebnisse: In allen 5 Fällen zeigten sich im postoperativen Verlauf keine Komplikationen. Alle Lappen heilten problemlos sein. Die rekonstruierten Fingerkuppen erreichten eine akzeptable 2 PD Diskrimination und können funktionell wieder gut eingesetzt werden. Auch die Hebedefekte heilten in allen Fällen problemlos ab.

Schlussfolgerung: Der freie mikrovaskuläre DMF-Lappen stellt eine absolut valable Option für die mikrovaskuläre Rekonstruktion von Fingerkuppendefekten dar. Diese Lappenplastik ist sicherer und einfacher zu heben als die glabrösen Thenar- und Hypothenarlappen oder der Plantaris medialis-Lappen. Die funktionellen Resultate sind sehr gut. In unserer Institution ist dieser Lappen die erste Wahl für grössere Fingerkuppendefekte, welche eine mikrochirurgische Rekonstruktion benötigen.