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60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08. bis 10. Oktober 2020, Münster

Der freie Serratus-Carpaccio-Lappen Technik und Indikationen

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Susanne Rein - Sankt Georg Klinikum, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Plastische- und Handchirurgie und Brandverletztenzentrum, Leipzig, Germany
  • Emre Gazyakan - BG Klinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany
  • Ulrich Kneser - BG Klinik, Klinik für Hand, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Germany
  • Thomas Kremer - Klinikum Sankt Georg, Plastische und Handchirurgie, Leipzig, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 08.-10.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dgh47

doi: 10.3205/20dgh47, urn:nbn:de:0183-20dgh470

Published: October 9, 2020

© 2020 Rein et al.
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Fragestellung: Freie Lappenplastiken zur Weichteilrekonstruktion der Hand erfordern neben einem dünnen strapazierfähigen Lappen in der Hohlhand, die Gleitfähigkeit zwischen Sehnen und Lappen am Handrücken sowie die Elastizität um den normalen Bewegungsradius des Handgelenkes zu erhalten. Eine therapeutische Option ist hier der freie Serratusfaszienlappen, der in einer Modifikation mit Anteilen des Muskels gehoben und mit einem Spalthauttransplantat bedeckt wird.

Methodik: Es werden die Indikation, die Technik der Hebung und Konturierung des Lappens im Hautweichteildefekt detailliert erläutert. An klinischen Beispielen wird die Serratus-Carpaccio-Lappenplastik an der Hand von der operativen Versorgung bis zum klinischen Endergebnis gezeigt.

Ergebnisse: Wesentlicher Vorteil des Serratus-Carpaccio-Lappen ist die Möglichkeit des Operateurs die Lappendicke selbst festzulegen, wodurch der Lappen je nach Bedürfnissen sehr dünn gehoben werden kann und dadurch weder die Beweglichkeit noch die Kontur der Hand beeinträchtigt. Für Defektrekonstruktionen in der Hohlhand führt eine Bedeckung mit einem Spalthauttransplantat aus der Instep-Region zu exzellenten ästhetischen und funktionellen Ergebnissen. In der eigenen klinischen Erfahrung zeigte sich der Serratus Faszienlappen mit Muskelanteilen zuverlässiger als der reine Faszienlappen und es wurden deutlich weniger Teilnekrosen beobachtet. Der Serratus-Carpaccio-Lappen ist ebenfalls bei älteren Patienten mit vaskulären Vorerkrankungen anwendbar.

Schlussfolgerung: Der Serratus-Carpaccio-Lappen ist eine exzellente Option für die Rekonstruktion von mittelgroßen Hautweichteildefekten des Handrückens, der Hohlhand und am distalen Unterarm.