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60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08. bis 10. Oktober 2020, Münster

Erste Ergebnisse stationärer Komplexbehandlung von Patienten mit chronischen Hand- und Handgelenksschmerzen im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Benjamin Bohn - Uniklinik Aachen, Aachen, Germany
  • Soumaya Sghir - Uniklinik Aachen, Aachen, Germany
  • Justus Beier - Uniklinik Aachen, Aachen, Germany
  • Jörg Bahm - Uniklinik Aachen, Aachen, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 08.-10.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dgh42

doi: 10.3205/20dgh42, urn:nbn:de:0183-20dgh427

Published: October 9, 2020

© 2020 Bohn et al.
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Fragestellung: Chronische Hand- und Handgelenksschmerzen haben häufig eine schwer zu behandelbar multifaktorielle Ursache. Es gilt ein manifestes CRPS effizient zu therapieren bzw. präventiv der Entstehung vorzubeugen. Hier ist ein interdisziplinärer Behandlungsauftrag unter handchirurgischer Führung gefragt. Wie schon lange im bg-lichen Heilverfahren etabliert, gilt es dies auch im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung durchzuführen. Die Ziele der Schmerzlinderung, Wiedererlangung bzw. Erhalt der Handfunktionalität und letztlich die Wiedereingliederung Arbeitsleben gleichen sich.

Methodik: Seit 2018 wurden Patienten mit chronischen Hand- und Handgelenksschmerzen und erfolgloser ambulanter Therapie einer stationären Komplextherapie unterzogen. Nach stationärer Aufnahme erfolgte die Anlage eines supraklavikulären Plexuskatheters. Im weiteren Verlauf erfolgte eine intensive physio- und ergotherapeutische Betreuung unter Zuhilfenahme von physikalischen Therapiemaßnahmen. Zusätzlich erfolgte eine schmerztherapeutische und psychologische Betreuung. Bei Aufnahme und bei Entlassung erfolgte neben der klinischen Untersuchung eine Befragung unter Zuhilfenahme der Scoring-Systeme Quick-DASH und DESK I&II.

Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum wurden 22 Patienten stationär betreut. Hiervon wurde bei 14 Patienten ein dokumentiertes Scoring durchgeführt. Hier zeigte sich ein Quick-Dash im Mittel von 84,7 (± 13,0) vor dem stationären Aufenthalt zu 54,5 (± 22,0) nach dem stationärem Aufenthalt (p=0,08). Der DESK I&II zeigte ebenfalls einen Rückgang von 25 (± 12,3) auf 19,1 (± 18,3) (p=0,02). Daten bezüglich des weiteren ambulanten Verlaufs i.S.v. dauerhafter Funktionsverbesserung und Reintegration in den Beruf stehen noch aus.

Schlussfolgerung: Durch die interdisziplinäre stationäre Behandlung ist im betrachteten Patientengut eine Verbesserung der Schmerzen und eine Verbesserung der Beweglichkeit zu erzielen. Außerdem ist ein Rückgang einer depressiven Stimmungslage zu verzeichnen. Bezüglich des langfristigen Behandlungserfolges sind weitere Untersuchungen anzustreben. Jedoch ist jetzt schon eine Etablierung weiterer Therapiezentren trotz des intensivierten personellen Aufwandes anzustreben.