gms | German Medical Science

60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08. bis 10. Oktober 2020, Münster

Kraftminderung und Lastverteilungsmuster der Hand bei Sulcus ulnaris-Syndrom

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Marion Mühldorfer-Fodor - Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt a.d. Saale, Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt a.d. Saale, Germany
  • Kristina Rohmfeld - Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt a.d. Saale, Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt a.d. Saale, Germany
  • Jörg van Schoonhoven - Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt a.d. Saale, Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt a.d. Saale, Germany
  • Karl Josef Prommersberger - Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt a.d. Saale, Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt a.d. Saale, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 08.-10.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dgh37

doi: 10.3205/20dgh37, urn:nbn:de:0183-20dgh375

Published: October 9, 2020

© 2020 Mühldorfer-Fodor et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Wie wirkt sich ein Sulcus ulnaris-Syndrom (SUS) auf die Kraft und das Greifmuster der Hand aus?

Methodik: 27 Patienten mit operationswürdigem SUS wurden klinisch, neurologisch und mittels Manugraphy untersucht. Der Kraftverlust, die Kontaktfläche sowie das Lastverteilungsmuster beider Hände wurden mittels Manugraphie mit drei unterschiedlich großen Zylindern (100, 150 und 200 mm Umfang) analysiert.

Ergebnisse: Die Kraft der betroffenen Hand war im Durchschnitt signifikant reduziert und betrug 80% beim kleinen und großen Zylinder sowie 74% beim mittleren Zylinder im Vergleich zur gesunden Gegenseite. Die Kontaktfläche zwischen Hand und Zylinder war auf 90–93% durch die Muskelhypotrophie reduziert. Diese korrelierte stark und hochsignifikant mit der Kraft. Beim mittleren und großen Zylinder war das Lastverteilungsmuster hochsignifikant verändert, wobei das Defizit am stärksten den Thenar, Daumen und Zeigefinger sowie den Hypothenar betraf. Beim kleinen Zylinder waren stärker die ulnaren Finger und der Hypothenar, aber auch der Thenar betroffen.

Schlussfolgerung: Das funktionelle Defizit der Hand bei SUS wirkt sich unterschiedlich bei verschiedenen Griffgrößen aus. Obwohl augenscheinlich die ulnare Handhälfte durch die Ulnarisparese stärker betroffen ist, hat die Parese des M. adductor pollicis die größte Auswirkung auf die Kraftminderung beim Greifen mittlerer und größerer, zylinderförmiger Gegenstände, wie z.B. Flaschen oder Gläser.