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60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08. bis 10. Oktober 2020, Münster

Totalendoprothetik am rheumatischen wie posttraumatischen Handgelenk

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 08.-10.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dgh26

doi: 10.3205/20dgh26, urn:nbn:de:0183-20dgh261

Published: October 9, 2020

© 2020 Chochole.
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Fragestellung: Indikation zur Endoprothese am Handgelenk ist die schmerzhaft eingeschränkte Panarthrose. Ziel ist die Wiederherstellung einer stabilen, schmerzfreien Situation. Bevorzugt werden rheumatische Patienten versorgt. Ziel unserer Studie war die Aufarbeitung der Standzeiten unserer Implantate aus den Jahren 2003 bis 2018.

Methodik: Zwischen 2003 und 2018 wurden 19 Patienten an 21 Handgelenken operiert. Implantiert wurde die UNI 2 Handgelenksendoprothese KMI/Integra in zementfreier Technik. Durchschnittsalter bei OP war 66,3 Jahre. In der entzündlich rheumatischen rein weiblichen Gruppe handelt es sich um Simmen Stadium 1 am Handgelenk. In der posttraumatischen Gruppe waren 6 Männer, 3 Frauen. Verglichen wurden Komplikationen, Revisionen und die Zahl der Arthrodesen sprich das Implantatversagen in den beiden Gruppen.

Ergebnisse: Die Standzeit der Endoprothesen bei Rheuma betrug im Schnitt zur ersten Revision 61,4 Monate. Der Verlauf zur 2. Revision betrug 55 Monate. Die Zeit zur Arthrodese 91 Monate. 4 Fälle wurden 2-mal revidiert. 3 endeten wie vier andere bei Erstrevision mit der Arthrodese. Lediglich ein Handgelenk ist nach 2. Revision noch alltagstauglich beweglich. Ein Gelenk ist revisionsfrei. Eine Patientin mit 2 Implantaten verweigert seit Bekanntwerden der Notwendigkeit der Arthrodese bei einem NUZ von 116 bzw. 103 Monaten eine weitere OP.

In der posttraumatischen Gruppe kam es vier Mal zum Wechsel des Polyäthylens ohne Revision an den im Knochen fixierten Komponenten. Eine Arthrodese war indiziert aufgrund einer Instabilität mit Implantatlockerung nachdem die Patientin nach Insult von Gehhilfen abhängig wurde. Revisionszahlen wie Standzeiten der Implantate sind statistisch signifikant verschieden.

Schlussfolgerung: Kurzzeitresultate nach Handgelenksendoprothese selbst im rheumatischen Krankengut waren und sind gut. Schon Mittelfristergebnisse zeigen unterschiedliche Performance. In der Mehrzahl der Studien handelt es sich um gemischte sprich rheumatische wie posttraumatische Indikationen. Komplikationen insbesondere radiologische Lockerungen werden unterschiedlich gewichtet.

Aufgrund der hohen Komplikationsrate sehen wir die Indikation beim Rheumatiker für die Handgelenksendoprothese im Gegensatz zur Gruppe der posttraumatischen nicht mehr.