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60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08. bis 10. Oktober 2020, Münster

Die Digitale Volumentomographie (DVT), eine Bildgebungsalternative in der Handchirurgie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Horst Zajonc - Klinik für Plastische und Handchirurgie Uniklinik Freiburg, Freiburg, Germany
  • Nico Leibig - Clinic for Plastic and Hand Surgery, University of Freiburg, Freiburg, Germany
  • Bjoern Stark - Clinic for Plastic and Hand Surgery, University of Freiburg, Freiburg, Germany
  • Jakob Neubauer - Department of Radiology, University clinic Freiburg, Freiburg, Germany
  • Sebastian Goerke - Institute of Radiology, Ortenau clinic, Offenburg-Gengenbach, Offenburg, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 08.-10.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dgh15

doi: 10.3205/20dgh15, urn:nbn:de:0183-20dgh159

Published: October 9, 2020

© 2020 Zajonc et al.
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Text

Fragestellung: Die DVT ist bereits ein etabliertes Standardverfahren in der Kopf-Hals-Bildgebung, für das eine im Vergleich zur Computertomografie (MDCT) niedrigere Strahlenexposition beschrieben wird. In unserer Klinik befindet sich ein DVT-Gerät seit 7 Jahren im Routineeinsatz für handchirurgische Fragestellungen.

Wir verglichen die diagnostische Genauigkeit der Computertomographie (MDCT)- mit der DVT-Bildgebung in Protokollen mit Strahlendosen, die einer Projektionsradiographie in zwei Ebenen äquivalent sind.

Ebenfalls verglichen wir in einer Phantomstudie die diagnostische Genauigkeit der beiden Schnittbildverfahren bei der Visualisierung von Frakturen, kortikalen Defekten und Osteosynthesematerial.

Methodik: An 100 zufällig ausgewählten Knochen von 10 humanen Leichenunterarmen wurden artifizielle Frakturen gesetzt. Anschließend erfolgte die Bildgebung in herkömmlicher Projektionsradiographie in 2 Ebenen sowie Computertomographie (MDCT) und DVT. Die Auswertung wurde durch drei unabhängige Untersucher durchgeführt, verglichen mit einer Hochdosis-MDCT-Aufnahme als Goldstandard.

Desweiteren wurden 18 Rehfüße in einer Materialprüfmaschine frakturiert; an drei weiteren wurden kortikale Defekte und Schrauben sowie eine Kombination hiervon appliziert. Die Auswertung erfolgte durch 6 unabhängige Untersucher, Zählung der Fragmente durch Autopsie als Goldstandard.

Ergebnisse: An Leichenunterarmen zeigten sich die Schnittbildverfahren bei gleicher Strahlendosis der Projektionsradiographie in der Sensitivität der Frakturerkennung überlegen (MDCT: 0,89; DVT: 0,81; Projektionsradiographie: 0,54 [P = < ,004]); zwischen den beiden Schnittbildgebungen bestand kein signifikanter Unterschied.

Auch in der Phantomstudie an Rehfüßen zeigten sich die beiden Modalitäten von vergleichbarer Qualität der Visualisierung.

Schlussfolgerung: Nach unseren klinischen und experimentellen Erfahrungen hat die DVT das Potenzial, sowohl die Computertomographie (MDCT), aber auch die konventionelle Radiographie in vielen Bereichen zu ersetzen.

Als besonders vorteilhaft sind hier die hohe Abbildungsqualität des DVT mit exzellenter räumlicher Auflösung sowie das Potenzial geringerer Strahlenexposition zu nennen.