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60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08. bis 10. Oktober 2020, Münster

Trapeziumerhaltende Distraktions-Arthroplastik mit Tenodese der Abductor pollicis longus Sehne bei Daumensattelgelenksarthrose

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Frank Thiele - Kantonsspital Aarau, Aarau, Switzerland
  • Flavien Mauler - Universitätsspital Genf, Genf, Switzerland
  • Reto Fuhrer - Universitätsspital Bern, Bern, Switzerland
  • Tomas Sanchez - Kantonsspital Olten, Olten, Switzerland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 08.-10.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dgh09

doi: 10.3205/20dgh09, urn:nbn:de:0183-20dgh092

Published: October 9, 2020

© 2020 Thiele et al.
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Fragestellung: Beurteilung erster Resultate einer neuen trapeziumerhaltenden Operationstechnik zur Behandlung von Patienten jungen und mittleren Alters mit milder Rhizarthrose Grad I-II nach Eaton/Littler, die auf konservative Massnahmen nicht ansprechen.

Methodik: Zwischen Februar 2015 und August 2018 unterzogen sich elf Patientinnen mit einem mittleren Alter von 47,5 (37–61) Jahren der oben beschriebenen Operation. Die Technik ist in der Studie detailliert beschrieben. Alle Patientinnen litten an einer Rhizarthrose Grad I-II nach Eaton/Littler. Postoperativ erfolgte eine Immobilisierung für 4 Wochen, nach 6 Wochen wurde mit einem Kraftaufbau begonnen. Klinische und radiologische Nachkontrollen erfolgten nach 4, 8 und 12 Wochen. Der Bewegungsumfang und die Kraft wurden postoperativ beurteilt. Die subjektive Patientenzufriedenheit wurde erhoben, und es erfolgte eine Auswertung des Disability of the Arm, Shoulder and Hand (DASH) Score.

Ergebnisse: Zwei Patientinnen konnten nicht weiterverfolgt werden (Lost to Follow-up), eine Patientin verweigerte die Auswertung ihrer Daten. Intraoperativ traten keine Komplikationen auf. Der mittlere Follow-up lag bei 29,5 Monaten. Der durchschnittliche Wert des DASH score lag bei (± 19,8). Das mittlere Schmerzlevel gemessen per Visual Analogue Scale (VAS) lag präoperativ bei 7/10 (± 0,9) und postoperativ bei 2/10 (± 2,7). Die Daumenopposition (Kapandji) lag bei 9,4 (± 0,48), vergleichbar zur kontralateralen Seite. Die mittlere Kraft des Grobgriffes lag bei 25,3 kg (± 8,6) entsprechend 102% der kontralateralen Seite. Zwei Patientinnen entwickelten ein Chronic Regional Pain Syndrome (CRPS) und mussten aufgrund einer progressiven Arthrose nach elf und neunzehn Monaten trapezektomiert werden. Sechs Patientinnen waren zufrieden oder sehr zufrieden. Fünf von sechs Patientinnen würden die Operation wiederholen.

Schlussfolgerung: Insbesondere bei Patienten jungen und mittleren Alters mit Rhizarthrose Grad I-II, die auf konservative Massnahmen nicht ansprechen, könnte diese Technik eine vielversprechende Therapieoption darstellen. Es bedarf in Zukunft einer grösseren Fallzahl an Patienten mit längerem Follow-up, um die Ergebnisse dieser Technik zuverlässig zu beurteilen. Basierend auf unseren Erfahrungen ist die Technik einfach und schnell durchzuführen. Der Bewegungsumfang wird nicht eingeschränkt und falls nötig, kann eine Trapezektomie als Folgeeingriff durchgeführt werden.