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60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08. bis 10. Oktober 2020, Münster

Komplikationen nach „Standardoperationen“ der Rhizarthrose – von der komplexen Revisionsoperation bis zur Unterarmamputation

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Hans-Georg Damert - Plastic, Aesthetic and Handsurgery, HELIOS Bördeklinik, Oschersleben/Neindorf, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 08.-10.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dgh07

doi: 10.3205/20dgh07, urn:nbn:de:0183-20dgh071

Published: October 9, 2020

© 2020 Damert.
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Fragestellung: Die Rhizarthrose ist eine nicht selten auftretende Arthrose an der Hand. Sie betrifft überwiegend das weibliche Geschlecht. Neben verschiedenen konservativen Maßnahmen stehen bei Versagen auch operative Therapieoptionen zur Verfügung. Überwiegend werden Resektionsarthroplastiken in verschiedenen Techniken als „Goldstandard“ durchgeführt. Weiterhin kommen Arthrodesen oder auch Sattelgelenkprothesen als Alternative bei entsprechender Indikation in Frage. Als Komplikationen sind Sinterungen, Pseudarthrosen, Begleitarthrosen oder Lockerungen bei Prothesen bekannt. Diese können in der Regel im Rahmen von Revisionsoperationen entsprechend korrigiert werden.

Methodik: In der Präsentation sollen vier ausgewählte komplizierte Verläufe, mit zum Teil multiplen Voroperationen am Sattelgelenk vorgestellt werden, welche sich zur Zweitmeinung in unserer Klinik vorstellten. Zwei Patientinnen waren aufgrund der chronischen Schmerzsymptomatik bzw. eines CRPS Suizidgefährdet. Während bei drei Patientinnen eine komplexe Revision zu einer Besserung führte, erfolgte bei einer Patientin in der Folge einer Resektionsarthroplastik ohne Revisionsoperation aufgrund eines CRPS eine Unterarmamputation. Vorausgegangen waren hier eine frühzeitige Schmerz- und Physiotherapie, insbesondere drei stationäre Schmerztherapien und weitere Reha-Maßnahmen. Die entsprechenden Verläufe und OP-Techniken werden mit reichlich Bildmaterial demonstriert.

Ergebnisse: Durch die Revisionsoperationen konnten Bewegung und Kraft leicht verbessert werden. Viel wichtiger war es für die Patientinnen allerdings, dass die Schmerzen reduziert werden konnten. Die Patientin, bei der der dringende Wunsch der Unterarmamputation bestand, ist auch 2,5 Jahre nach der Amputation noch zufrieden. Sie hat den Eingriff nicht bereut und es besteht keine Suizidgefahr mehr.

Schlussfolgerung: Komplikationen nach Operation der Rhizarthrose sind nicht sehr häufig. Wenn sie jedoch eintreten, können sie für die Patienten neben ausgeprägten Schmerzen auch eine deutliche Einschränkung der Funktionalität der Hand mit sich bringen. Geht es um Komplikationen, werden in erster Linie die einer Sattelgelenkprothese angeführt. Aber die o.g. Fälle zeigen, wie fulminant auch nach einmaliger Operation am Sattelgelenk die Einschränkungen für die Patienten sein können. Bisweilen muss man sich unkonventioneller OP-Methoden bedienen, um den Patienten vor allem die Schmerzen zu nehmen und lange Leidenswege zu beenden.