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60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08. bis 10. Oktober 2020, Münster

Therapie der Proximalisierung des 1. Strahls nach Resektionsarthroplastik am Daumensattelgelenk mittels Interposition eines autologen osteochondralen Rippenknorpel-Transplantats: Eine retrospektive Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Stefan Meuser - Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Malteser Krankenhaus Bonn, Bonn, Germany
  • Martin Richter - Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Malteser Krankenhaus Bonn, Bonn, Germany
  • Nico Schwalfenberg - Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Malteser Krankenhaus Bonn, Bonn, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Münster, 08.-10.10.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dgh06

doi: 10.3205/20dgh06, urn:nbn:de:0183-20dgh061

Published: October 9, 2020

© 2020 Meuser et al.
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Text

Fragestellung: Ziel der Studie ist die Beurteilung der postoperativen Ergebnisse nach Revisionsoperation bei Proximalisierung des 1. Strahls nach Resektionsarthroplastik am Daumensattelgelenk mittels Interposition eines autologen, osteochondralen Rippenknorpel-Transplantats in Hinblick auf die Verbesserung der Beweglichkeit, die Schmerzreduktion sowie die postoperative Funktion der operierten Hand bzw. des Daumens im Alltag.

Methodik: 20 Patienten (Alter: ø58) mit klinisch symptomatischer Proximalisierung des 1. Strahls nach Resektionsarthroplastik am Daumensattelgelenk wurden postoperativ nach Revision mit Interposition eines autologen Rippenknorpeltransplantats untersucht.

Beurteilt wurden die Verbesserung des Bewegungsumfangs, der postoperative Schmerz auf der visuellen Analogskala (VAS), die Verbesserung der Kraft (Grobkraft, Pinch) und die klinische Funktion der Hand im Alltag unter Zuhilfenahme des quick disabilities of the arm, shoulder and hand score (quickDASH). Abschließend wurden die Ergebnisse nach Conolly in good, fair und poor unterteilt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 20 Gelenke nach einem mittleren Zeitraum von 40 Monaten nachuntersucht. Der durchschnittliche Bewegungsumfang des Daumensattelgelenkes verbesserte sich von 20 auf 50° sowohl für die Radialabduktion (gemessen in der Handebene) als auch für die Palmarabduktion (gemessen 90° zur Handebene). Die Patienten berichteten über einen zufriedenstellenden Rückgang der Schmerzen auf VAS 1 (in Ruhe) und VAS 3 (unter Belastung). Der durchschnittliche postoperative quickDASH Wert betrug 16, was einer guten Funktion der Hand entspricht. Die Kraft für den Grob- sowie der Feingriff betrug 27 kp bzw. 5 kp. Insgesamt gaben 16 Patienten auf Nachfrage hin an den Eingriff nochmals durchführen zu lassen. Das Operationsergebnis ließ sich bei diesen Patienten nach Conolly als good/fair einstufen (11 good, 5 fair). 4 Patienten waren mit dem Ergebnis nicht zufrieden bzw. mussten im Verlauf nochmals mit einem Verfahrenswechsel revidiert werden.

Schlussfolgerung: Die Interposition eines Rippenknorpeltransplantates ist eine gute Therapieoption für Patienten mit klinisch relevanter Proximalisierung des 1. Strahls nach Resektionsarthroplastik am Daumensattelgelenk zur Verbesserung des Bewegungsumfangs sowie der Kraft bei guter Schmerzreduktion. Nichts desto trotz ist diese Option nicht als Allheilmittel zu sehen und die Indikation sollte nach umfassender Aufklärung und Diagnostik in Abstimmung auf die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Patienten gestellt werden.