gms | German Medical Science

59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

11. - 13.10.2018, Mannheim

NT Visual – Entwicklung einer 3D Software für Nervenchirurgen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Clemens Gstöttner - CD Labor für Wiederherstellung von Extremitätenfunktionen, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • Johannes Mayer - CD Labor für Wiederherstellung von Extremitätenfunktionen, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • Cosima Prahm - CD Labor für Wiederherstellung von Extremitätenfunktionen, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • Oskar C. Aszmann - CD Labor für Wiederherstellung von Extremitätenfunktionen, Abteilung für plastische und rekonstruktive Chirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Mannheim, 11.-13.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dgh083

doi: 10.3205/18dgh083, urn:nbn:de:0183-18dgh0835

Published: October 10, 2018

© 2018 Gstöttner et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl an neuen Strategien in der Nervenchirurgie beschrieben, die Chirurgen mehr rekonstruktive Möglichkeiten geben als je zuvor. Individualisierte Behandlungskonzepte erfordern eine Kenntnis des exakten Läsionsmusters sowie der sinnvollen therapeutischen Optionen. Das Ziel unseres Projekts war die Entwicklung einer 3D Software, die es Nervenchirurgen ermöglicht Nervenläsionen an der oberen Extremität zu visualisieren und dadurch rekonstruktive Entscheidungen zu unterstützen.

Methodik: Ein 3D Modell der Nerven des Plexus brachialis wurde in der Grafiksoftware Blender erstellt und in Unity3D integriert, wo auch das User Interface und die Programmlogik implementiert wurden. Das ermöglicht den Transfer dieses Desktopprogrammes sowohl in eine Android- als auch in eine iOS-basierte App. Es wurde eine ausführliche Literaturanalyse mit Fokus auf Nerventransferoptionen und Nervenmorphologie an der oberen Extremität durchgeführt. Informationen die als hilfreich für den chirurgischen Entscheidungsprozess angesehen wurden, wie etwa Axonanzahl, Faszikelstruktur und Nervendurchmesser, wurden in das Programm eingebaut.

Ergebnisse: Wir haben ein detailliertes 3D Modell geschaffen, welches den Plexus brachialis und alle relevanten Nerven des Armes zeigt, sowie auch die unterliegenden knöchernen Strukturen zur anatomischen Orientierung. Unser Programm ermöglicht es dem User, alle erdenklichen Nervenläsionsmuster der oberen Extremität darzustellen. Zusätzlich enthält es aktuelle Informationen die wichtig sind für Nervenchirurgen, wie etwa die Anzahl motorischer und sensibler Fasern, Nervendurchmesser, Faszikelstruktur und Nervenfunktion.

Schlussfolgerung: Unser Programm gibt Handchirurgen ein Werkzeug um komplexe Nervenverletzungen an der oberen Extremität zu visualisieren sowie detaillierte morphologische und funktionelle Informationen zu den einzelnen Nerven einzuholen, als Hilfestellung in der operativen Entscheidungsfindung.