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59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

11. - 13.10.2018, Mannheim

Resultate nach Adhäsiolyse von Streck- und Beugesehnen bei stationären Patienten mit und ohne kontinuierliche Plexusanästhesie

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Luzian Haug - Inselstpial, Bern, Switzerland
  • Carsten Surke - Inselstpial, Bern, Switzerland
  • Rahel Meier - Inselstpial, Bern, Switzerland
  • Esther Vögelin - Inselspital, Universität Bern, Bern, Switzerland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Mannheim, 11.-13.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dgh070

doi: 10.3205/18dgh070, urn:nbn:de:0183-18dgh0705

Published: October 10, 2018

© 2018 Haug et al.
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Fragestellung: Adhäsionen von Streck- und Beugesehnen nach komplexen Handverletzungen sind herausfordernd. Um die Funktionseinschränkungen zu verbessern, kommt nach Ausschöpfen der konservativen Therapie die Adhäsiolyse zum tragen.

Das Ziel der Studie war der Vergleich der Teno-Arthrolyse im Hinblick auf den Nutzen der postoperativen kontinuierlichen Plexusanästhesie (PNB) miteinander zu vergleichen.

Methodik: Prospektiv erhoben Daten der Fingerbeweglichkeit wurden retrospektiv ausgewertet. Traumatisch bedingte tenonale und arthrogene Adhäsionen wurden eingeschlossen. Berücksichtigt wurden die stationären Behandlungen mit und ohne PNB. Die Bewegungsausmasse wurden mit einem Goniometer prä-, intra- und postoperativ gemessen. Unter anderem wurden die Patientengruppen mit und ohne PNB gegenübergestellt.

Ergebnisse: Von 2013-2016 haben wir 189 Teno-Arthrolysen an insgesamt 250 Fingern (69 beuge-, 181 streckseitig) durchgeführt. 78 geschlossene, 40 offene Frakturen, 40 devaskularisierende, 13 Beugesehnenverletzungen, 3 Infekte, 1 Stromverletzung und 14 andere Verletzungen wurden gezählt. Bei einem Durchschnittsalter von 41.9 Jahre (9-86), davon 71% Männer, betrug die Hospitalisationsdauer 3 (2-10) Tage.

Beugesehnentenolysen erzielten eine Verbesserung der total active motion von 40° (±36.4°). Bei 82% zeigte sich auch beim letzten Follow-up (FU) nach 11(±12) Monaten eine Verbesserung zu präoperativ. Bei den streckseitigen Tenolysen fand sich beim letzten FU eine Verbesserung der Fingerextension von 20.5° (±26.7°), wobei 26.4% der Patienten die intraoperativ erreichte Verbesserung wieder verloren. In Bezug auf die Fingerbeweglichkeit konnten keine signifikanten Unterschiede in den Gruppen mit oder ohne PNB festgestellt werden.

Eine starke Korrelation zwischen dem Ausmass der initialen Bewegungseinschränkung und dem postoperativen Erfolg konnte gezeigt werden, d.h. je stärker die vorbestehende Bewegungseinschränkung, desto mehr kann eine längerfristige Verbesserung der Beweglichkeit erwartet werden. Dieser Effekt war auf der Beugeseite mehr ausgeprägt (Pearson; r=0.60 vs. r=0.49).

Schlussfolgerung: Die Resultate zeigen einen langfristigen Erfolg durch intensive, stationäre Handtherapie. Die Resultate sind zwar mit einer PNB nicht signifikat besser, handelt es sich in dieser Gruppe aber meist auch um komplexere Verletzungen. Wir empfehlen daher bei komplexen Verletzungen mit Adhäsionen die stationäre Therapie mit kontinuierlicher Plexusanästhesie durchzuführen.