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59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

11. - 13.10.2018, Mannheim

Handgelenkarthrodese mit winkelstabiler „low profile“ Platte ohne karpo-metakarpale Fusion – Eine bizentrische Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Stephanie Köhler - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik, Frankfurt am Main, Germany
  • Karin Koch - Zentrum für Handchirúrgie Ravensburg, Ravensburg, Germany
  • Florian Neubrech - BG Unfallklinik Frankfurt am Main, Abteilung für Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie, Frankfurt, Germany
  • Annika Arsalan-Werner - BG Unfallklinik Frankfurt am Main, Abteilung für Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie, Frankfurt, Germany
  • Hermann Krimmer - Zentrum für Handchirúrgie Ravensburg, Ravensburg, Germany
  • Michael Sauerbier - BG Unfallklinik Frankfurt, Abteilung für Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie, Frankfurt, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Mannheim, 11.-13.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dgh042

doi: 10.3205/18dgh042, urn:nbn:de:0183-18dgh0423

Published: October 10, 2018

© 2018 Köhler et al.
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Text

Fragestellung: Die komplette Handgelenkversteifung ist häufig die letzte therapeutische Möglichkeit bei schmerzhafter degenerativer oder posttraumatischer Arthrose des Handgelenks. Eine Möglichkeit zur Durchführung der Handgelenkarthrodese ist die Verwendung einer winkelstabilen Platte (APTUS 2.5-TriLock Wrist Fusion Plate, Medartis AG, Basel, Schweiz) mit „low profile“ Design. Bei dem Eingriff wird das Karpo-Metakarpal-Gelenk 3 (CMC) ausgespart, wodurch eine Restbeweglichkeit erhalten bleibt und eine Metallentfernung potentiell vermieden werden kann.

Methodik: Es erfolgte eine retrospektive Nachuntersuchung im Zeitraum 2011 bis 2016 an zwei verschiedenen Kliniken. Erhoben wurden die knöcherne Durchbauung (gemäß CT), der DASH-Fragebogen, Schmerzen gemessen mit der visuellen Analog-Schmerzskala (VAS 0-10), die Patientenzufriedenheit in Schulnoten 1-6, die Grob-Griff-Kraft mit Jamar Dynamometer auf Stufe 2 (Saehan Medical), sowie die aktive Pro- und Supinations-Fähigkeit und mögliche postoperative Komplikationen.

Ergebnisse: Nachuntersucht werden konnten 20 von 28 operierten Patienten nach durchschnittlich 21 (3-39) Monaten postoperativ. Der DASH-Score betrug postoperativ durchschnittlich 40 (6-72) Punkte. Die Auswertung der VAS-Skala ergab eine Schmerzreduktion von durchschnittlich 7 (3-10) Punkten präoperativ auf 2 (0-6) Punkte postoperativ. Subjektiv waren 19 dieser 20 Patienten mit dem Operationsergebnis sehr zufrieden (Schulnote 1). Die Grob-Griff-Kraft konnte von durchschnittlich 14 (0-38) kg präoperativ auf 22 (12-40) kg postoperativ verbessert werden. Die aktive Umwendfähigkeit betrug durchschnittlich 140° (131-148°). Der knöcherne Durchbau war bei allen 28 Patienten zu bewerten; bei 26 zeigte sich eine primäre Konsolidierung. Bei 6 der 28 Patienten zeigten sich postoperativ Komplikationen wie Pseudarthrosen (n=2), Schraubenbruch (n=2), Nachblutung (n=1) sowie ein Infekt (n=1). Eine Metallentfernung war nur in einem Fall aufgrund eines Schraubenbruchs erforderlich. Komplikationen durch Strecksehnenirritation wurden nicht beobachtet.

Schlussfolgerung: Die Handgelenkarthrodese unter Aussparung des CMC-III-Gelenks mit der vorgestellten Platte hat sich nach Analyse unserer Patientendaten bewährt. Wir sehen insbesondere die meist erforderliche Metallentfernung als relevanten Vorteil an. Die sehr hohe Patientenzufriedenheit sei nochmals herausgestellt.