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58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. - 14.10.2017, München

Behandlung von Kahnbeinpseudarthrosen mittels Operation und zusätzlicher extrakorporaler Stoßwellentherapie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Stefan Quadlbauer - AUVA Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler, Wien, Austria
  • Christoph Pezzei - AUVA Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler, Wien, Austria
  • Josef Jurkowitsch - AUVA Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler, Wien, Austria
  • Tina Keuchel - AUVA Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler, Wien, Austria
  • Philipp Reb - AUVA Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler, Wien, Austria
  • Thomas Hausner - AUVA Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler, Wien, Austria
  • Martin Leixnering - AUVA Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler, Wien, Austria

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. München, 12.-14.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dgh094

doi: 10.3205/17dgh094, urn:nbn:de:0183-17dgh0942

Published: October 10, 2017

© 2017 Quadlbauer et al.
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Fragestellung: In den letzten Jahrzehnten etablierte sich in der Pseudarthrosenbehandlung die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT). Schaden et. al berichtete von einer Heilungsrate von 81% bei verzögerter Knochenbruchheilung beziehungsweise Pseudarthrose. Der genaue Wirkungsmechanismus der Stoßwellentherapie ist noch nicht vollständig geklärt, jedoch gilt es als gesichert, dass es im behandelten Gewebe zu einer Angio- und Vaskulogenese kommt, womit die Durchblutung bleibend verbessert wird. Zusätzlich werden im Zellkern Gene aktiviert, die ihrerseits die Produktion von Wachstumsfaktoren steuern und die Heilung ermöglichen. Es konnte auch nachgewiesen werden, dass unter dem Einfluss der Stoßwelle das Migrationsverhalten von Stammzellen positiv beeinflusst wird.

Bis jetzt wurde noch keine Studie publiziert, die Effekte einer kombinierten Therapie von operativer Stabilisierung, mittels kanülierter Schraube oder Platte, und extrakorporaler Stoßwelle beschreibt.

Methodik: 23 Patienten mit operativ versorgter Kahnbeinpseudarthrose und zusätzlicher Stoßwellentherapie innerhalb 2 Wochen postoperativ wurden in die Studie eingeschlossen. Alle Patienten erhielten eine Spongiosaplastik aus dem Beckenkamm und eine Stoßwellentherapie Behandlung innerhalb 2 Wochen postoperativ.

Ausgewertet wurde: Alter, Geschlecht, Range of Motion (ROM), Unfalldatum, letztes Nachuntersuchungsdatum, Operationsmethode, Frakturklassifikation nach Herbert. Das funktionelle Outcome wurde mittels DASH, PRWE, Mayo Score und Michigan Hand Questionnaire (MHQ) analysiert. Ebenfalls wird ein CT des Kahnbeines durchgeführt und dieses auf Frakturheilung und Arthrosezeichen analysiert. Genauso wurde ein Vorliegen einer DISI-Deformität, SNAC-Wrist oder Humpback-Deformität dokumentiert.

Ergebnisse: Das mittlere Nachuntersuchungsintervall lag bei 20 Monaten. Bei 20 (87 %) Patienten konnte eine Heilung der Pseudarthrose erlangt waren. Alle Kahnbeinpseudarthrosen, die mittels Platte versorgt worden sind, heilten bei der Nachuntersuchung. Der mittlere DASH Score lag bei 12 Punkten, PRWE Score 12 Punkte und MHQ 86%. Der Mayo Score zeigte ein "gutes" funktionelles Outcome; 59 % der Patienten erzielten ein "exzellentes" Ergebnis. Im Mittel erreichten die Patienten 88 % des Bewegungsumfanges in der sagittalen Ebene und 98 % in der Unterarmdrehung im Vergleich zur Gegenseite wieder.

Schlussfolgerung: Eine kombinierte Behandlung von Kahnbeinpseudarthrosen, aus Operation und ESWT, führt zu einer hohen Heilungsrate und einem guten funktionellen Outcome.