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58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. - 14.10.2017, München

Langzeitergebnisse nach bakteriellem Handgelenksempyem

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Mehran Dadras - Berufsgenossenschaftl. Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Germany
  • Christian Böhm - Berufsgenossenschaftl. Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Germany
  • Björn Behr - Berufsgenossenschaftl. Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Germany
  • Johannes Maximilian Wagner - Berufsgenossenschaftl. Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Germany
  • Marcus Lehnhardt - Berufsgenossenschaftl. Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Germany
  • Adrien Daigeler - Berufsgenossenschaftl. Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. München, 12.-14.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dgh067

doi: 10.3205/17dgh067, urn:nbn:de:0183-17dgh0678

Published: October 10, 2017

© 2017 Dadras et al.
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Fragestellung: Das bakterielle Handgelenksempyem stellt ein schweres Krankheitsbild in der Handchirurgie dar. Die Diagnosestellung kann sich schwierig gestalten, da oft nur Schmerzen und eine leichte Schwellung des Handgelenkes vorliegen. Je nach Ausdehnung der Infektion sind oft mehrere operative Revisionseingriffe erforderlich, um eine Sanierung zu erreichen.

In der Studie sollte eine Untersuchung der Langzeitergebnisse nach erfolgter Behandlung und eine kritische Diskussion vor dem Hintergrund aktueller Literatur durchgeführt werden.

Methodik: Es erfolgte eine retrospektive Datenauswertung von bakteriellen Handgelenksempyemen, die in unserer Einrichtung zwischen 2006 und 2015 behandelt wurden. Zusätzlich wurden die Patienten kontaktiert, um einen DASH-Score zu erfassen und eine klinische Nachuntersuchung durchzuführen.

Ergebnisse: Es konnten insgesamt 22 Patienten mit bakteriellem Handgelenksempyem identifiziert werden. Hiervon bestand in 11 Fällen (50%) eine iatrogene Genese nach Operation oder Intervention (Injektion Daumensattelgelenk, Paravasat). Bei 16 Patienten wurde S. aureus als Pathogen nachgewiesen, hiervon lag in 2 Fällen ein MRSA vor.

Alle Fälle wurden offen chirurgisch behandelt. Bis zur Sanierung des Infektes waren im Mittel 2,7±1,4 Eingriffe erforderlich bei einem stationären Aufenthalt von 23,7±17 Tagen. Bei 4 der Patienten war eine Resektion von Gelenkflächen erforderlich, bei 10 Patienten musste zudem mindestens ein Handwurzelknochen reseziert werden, bei einem Patienten erfolgte bei ausgedehntem Infekt eine distale Unterarmamputation. 5 der Patienten erhielten im weiteren Verlauf eine Panarthrodese, bei 4 Patienten war zur Weichteilrekonstruktion eine gestielte, bei 3 Patienten eine freie Lappenplastik erforderlich.

13 der Patienten konnten nachuntersucht werden bei einem Follow-Up von 46,7±27,22 Monaten. In der Nachuntersuchung betrug der mittlere DASH-Score 34,62±23,67 und die Grobkraft der betroffenen Seite im Mittel 74,43±32,65% der gesunden Gegenseite.

Schlussfolgerung: In der Untersuchung zeigten sich bleibende Einschränkungen der betroffenen Hand nach Ausheilung des bakteriellen Handgelenksempyems. Ob das radikale chirurgische Debridement Spülverfahren überlegen ist, kann anhand der Datenlage noch nicht beurteilt werden.