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Behandlung von Speichenfrakturen im fortgeschrittenen Lebensalter
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Published: | October 10, 2017 |
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Fragestellung; Distale Speichenfrakturen (DRF) sind die häufigsten Frakturen an der oberen Extremität und nehmen, vor allem bei Frauen im höheren Alter an Inzidenz zu. Verschiedene therapeutische Ansätze werden in der Literatur kontroversiell diskutiert. Stabile Frakturen können konservativ erfolgreich mit guten Ergebnissen zur Ausheilung gebracht werden, wobei instabile Fraktuen eine zusätzliche Fixation benötigen. In den letzten Jahren etablierte sich die offene Reposition und palmare winkelstabile Verplattung zur Standardtherapie, wodurch die Komplikationen im Vergleich zu einer dorsalen Verplattung reduziert werden konnte.
Jedoch spielt gerade im höheren Alter nicht nur das Repositionsergebnis eine entscheidende Rolle. Genauso müssen der generelle Gesundheitszustand und die Anforderungen an die Hand in die Therapieentscheidung miteinbezogen werden.
Ziel dieser Studie ist es die Ergebnisse einer konservativen Therapie nach DRF bei Patienten im höhren Lebensalter zu evaluieren.
Methodik: Alle Patienten mit einem Lebensalter über 75 Jahre, die an einem Bruch der distalen Speiche im Jahr 2006–2009 behandelt worden sind, wurden retrospektiv analysiert. Es wurde Alter, Geschlecht, Frakturtyp nach AO, SSGW, Repositionsverlust, Komplikationen, Bewegungsumfang und Nachuntersuchungsintervall festgehalten.
Ergebnisse: 115 Patienten mit DRF über 75 Jahren wurden retrospektiv analysiert. Das mittlere Alter Betrug 83 Jahre. Mittlere Nachuntersuchungszeitraum war 49 ± 31 days. Bei der Nachuntersuchung konnte 47 % in Extension/Flexion, 88 % in Supination/Pronation und 65 % in radial/ulnarduktion vom normalen Bewegungsumfang erreicht werden. Mittlerer Ellenvorschub war 3 mm. Keine signifikante Korrelation zwischen Bewegungsumfang und Ellenvorschub konnte gefunden werden. Der SSGW zeigte einen signifikante Korrelation zum Bewegungsumfang in Extension/Flexion. Komplikationen ereigneten sich in 4 Fällen (4/115): Ein Karpaltunnelsyndrom, 3 Hautverletzungen. Keine sekundären operativen Eingriffe waren notwendig.
Schlussfolgerung: Die Therapie von DRF im höheren Alter bleibt weiterhin unklar. Basierend auf einer niedrigen Komplikationsrate und fehlender Korrelation zwischen dem Bewegungsumfang und radiologischen Ergebnissen sollte eine konservative Therapie bevorzugt werden. Dies gilt vor allem für Patienten mit einem schlechten allgemeinen Gesundheitszustand und geringeren Anforderungen an die Funktion der Hand.