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58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. - 14.10.2017, München

Anspruch auf Funktionalität und onkologische Sicherheit bei der Therapie palmarer und plantarer Weichteil-Sarkome

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Timm Oliver Engelhardt - Handchirurgie Plastische und Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Universität München, München, Germany
  • Hisham Alghamdi - Handchirurgie Plastische und Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Universität München, München, Germany
  • Andreas Frick - Handchirurgie Plastische und Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Universität München, München, Germany
  • Riccardo E. Giunta - Handchirurgie Plastische und Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Universität München, München, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. München, 12.-14.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dgh049

doi: 10.3205/17dgh049, urn:nbn:de:0183-17dgh0498

Published: October 10, 2017

© 2017 Engelhardt et al.
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Text

Fragestellung: Therapie der Wahl von Weichteil-Sarkomen der Extremitäten ist bei geeigneten Patienten das gliedmaßen-erhaltende Vorgehen. Schlüsselrolle hat die geforderte chirurgische R0-Resektion. Die 5-Jahres -Überlebensraten sind heute vielversprechend. Hierdurch gewinnen Extremitäten-Funktion mit Lebensqualität und damit auch die anatomische, autologe Rekonstruktion an Bedeutung. Die individuelle Rekonstruktion der palmaren wie auch plantaren Weichteilarchitektur und Wahl der Lappenplastik können das funktionelle und ästhetische Ergebnis entscheidend beeinflussen.

Die Arbeit befasst sich mit Anwendungsmöglichkeiten der freien M. gracilis Lampenplastik zur anatomischen Rekonstruktion nach palmarer und plantarer Weichteil-Sarkom-Resektion.

Methodik: Im Zeitraum 2012–2016, Beobachtungzeitraum 532 Tage (98–1231), wurde bei 10 Patienten (weiblich N=6), plantar (N=4), Durchschnittsalter 49 Jahre (23-76) nach gliedmaßen-erhaltender Sarkom-Resektion (Leiomyosarkom N=3, Myxofibrosarkom N=1, Klarzell-Sarkom N=2, Granularzelltumor N=1, pleomorphes Sarkom N=1, Synovial Sarkom N=2) die anatomische Rekonstruktion durch mikrovaskuläre Defektdeckung mit Wiederherstellung palmaren oder plantaren Weichteilarchitektur mit der M. gracilis Lappenplastik in Kombination mit Leistenhaut- (N=7) und Felderhaut-Transplantaten (N=7) durchgeführt.

Ergebnisse: Bei allen Patienten wurde eine erfolgreiche Defekt-Deckung ohne operationspflichtige Wundheilungsstörungen (adjuvante Radiatio N=8) erzielt. Ergänzend erfolgte die anatomische Rekonstruktion resezierter anatomischer Strukturen unter Verwendung der M. gracilils Sehne: Retinaculum extensorum N=1, Beuge-/Strecksehne N=6, Streckerhaube N=2, Sehnen-Reinsertion N=1, Lig. collaterale Grundgelenk N=4, Lig. metatarsale transversum profundum N=1, Lig. metacarpale transversum profundum N=1. Im Beobachtungszeitraum ergaben sich nur in einem Fall Hinweise auf eine metastatische Ausbreitung ohne Nachweis von Lokalrezidiven.

Schlussfolgerung: Neben Defektdeckung unter Berücksichtigung von Sensibilität bzw. Weichteil-Stabilität, Totraum-Obliteration und Prophylaxe strahleninduzierter Wundheilungsstörungen soll das Ziel auch Rekonstruktion der palmaren und plantaren Weichteilarchitektur sowie deren funktionellen Eigenschaften sein. Die M. gracilis Lappenplastik eigenet sich hervorragend zur anatomischen Rekonstruktion nach gliedmaßen-erhaltender Sarkom Resektion in Arealen wo epikritische Sensibilität untergeordnet ist und Weichteilstabilität Priorität hat.