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Ergebnisse nach Ulna-Verkürzungs-Osteotomie bei Ulna-Impaction-Syndrom
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Published: | October 10, 2017 |
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Fragestellung: Ursachen für das symptomatische Ulna-Impaction-Syndrom sind häufig eine in Fehlstellung verheilte distale Radiusfraktur oder eine idiopathische Ulna-Plus Variante. Zur Behandlung der Schmerzsymptomatik im ulnarseitigen Handgelenk wird häufig eine Ulna-Verkürzungs-Osteotomie durchgeführt. Ziel dieser Studie ist es, die Ergebnisse nach Ulna-Verkürzungs-Osteotomie bei symptomatischem Ulna-Impaction-Syndrom zu evaluieren.
Methodik: Im Zeitraum 2006-2016 wurden in unserer Klinik insgesamt 33 Patienten mittels Ulna-Verkürzungs-Osteotomie operativ behandelt. Dabei handelte es sich um 20 männliche und 13 weibliche Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 45 Jahren. Die durchschnittliche Zeit der Nachuntersuchung betrug 11 Monate (5-30). Neben der Erhebung des Bewegungsausmaßes wurde die grobe Kraft evaluiert.
Ergebnisse: Zu Grunde lagen dem Ulna-Impaction-Syndrom bei 15 Patienten eine fehlverheilte distale Radiusfraktur. Bei einem Patient lag ursächlich eine Essex-Lopresti-Verletzung, bei einem eine Monteggia-Fraktur in der Kindheit und bei einem weiteren Patienten eine Unterarmschaftfraktur vor. Bei dem Rest der Patienten war die Ursache eine angeborene, symptomatische Ulna-Plus-Variante. Bei 14 der 33 Patienten wurde vor der Ulna-Verkürzung eine Handgelenkarthroskopie durchgeführt. Es wurden 3 verschiedene Systeme verwendet: 1. Ulna Osteotomy (Acumed - Hillsboro/USA), 2. Recos Ulnaverkürzung (KLS Martin - Tuttlingen, Deutschland) und 3. Ulna Verkürzungssystem Aptus 2.5 (Medartis AG - Basel, Schweiz) mit folgender Verteilung: 2 Acumed, 22 KLS Martin, 9 Medartis. Bei 30 der 33 Patienten erfolgte die Osteotomie schräg und bei 3 Patienten treppenförmig. Die durchschnittliche Verkürzung der Ulna erfolgte um 4 mm (2-7 mm). Bei allen Patienten kam es zu einer knöchernen Konsolidierung. Es wurde eine verzögerte Knochenheilung bei einem Patienten beobachtet, der sich einer Chemotherapie bei Blasenkarzinom unterziehen mußte. Bei 6 Patienten erfolgte eine Materialentfernung, diese wurde im Schnitt 21,5 Monate postoperativ durchgeführt. Es kam zu einer Verbesserung der Extension im Handgelenk von 4%, der Flexion von 8%, der Radialduktion von 20%, der Ulnarduktion von 18%, der Pro- und Supination von jeweils 2%. Die grobe Kraft, gemessen mit dem Dynamometer Jamar, hat um 28% zugenommen.
Schlussfolgerung: Die Langzeitergebnisse nach Ulna-Verkürzungs-Osteotomie zeigen eine Verbesserung der Beweglichkeit und der Grobkraft bei einer sehr geringen Komplikationsrate. Die Patientenzufriedenheit ist hoch.