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58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. - 14.10.2017, München

Eigenfettinjektion bei Rhizarthrose – Ein-Jahresergebnisse von 60 Patienten

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Elisabeth Maria Haas - LMU München Hand- , Plastische, Ästhetische Chir., München, Germany
  • Elias Volkmer - LMU München Hand- , Plastische, Ästhetische Chir., München, Germany
  • Angelika Eisele - LMU München Public Health, Versorgungsforschung, München, Germany
  • Marco Paolini - LMU Muenchen Institut fuer Klinische Radiologie, Muenchen, Germany
  • Andreas Arnoldi - LMU Muenchen Institut fuer Klinische Radiologie, Muenchen, Germany
  • Riccardo Enzo Giunta - LMU München Hand- , Plastische, Ästhetische Chir., München, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. München, 12.-14.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dgh047

doi: 10.3205/17dgh047, urn:nbn:de:0183-17dgh0479

Published: October 10, 2017

© 2017 Haas et al.
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Fragestellung: Es gibt vorläufige Daten, die darauf hindeuten, dass eine intraartikuläre autologe Fettinjektion bei der Rhizarthrose nützlich sein kann. Wir haben eine prospektive Pilotstudie durchgeführt, die diese neue Methode hinsichtlich ihres klinischen Ergebnisses prüft. Wir stellen unsere Ergebnisse des Ein-Jahres Follow-up von 60 Patienten vor.

Methodik: Bisher konnten 90 Patienten(m: w = 1:1,7), die an einer symptomatischen Rhizarthrose leiden, in unsere Studie eingeschlossen werden. Die Patienten waren zwischen 23-76 Jahre alt (mittleres Alter von 61 Jahren). In Lokalanästhesie wurde eine Fettabsaugung von ca. 10 ml Bauchfettgewebe durchgeführt. Das Fett wurde unter Verwendung von zwei Luer-Lock Spritzen homogenisiert. Ohne weitere Zentrifugation wurden ca. 1,5 ml Fettgewebe radiologisch kontrolliert in das Daumensattelgelenk injiziert. Postoperativ erhielten die Patienten für 1 Woche eine Schiene. Die Nachkontrollen wurden nach 2 und 6 Wochen und nach 3, 6 und 12 Monaten durchgeführt. Prä- und postoperative Ergebnisse wurden anhand DASH Score, MHQ, VAS und Griffkraft gemessen.

Ergebnisse: Nach 6 Wochen konnte bereits eine signifikante Reduktion des Ruhe- und Belastungsschmerzes erreicht werden. Dies konnte ebenso nach 3 Monaten bestätigt werden. Die Auswertungen der Lebensqualität im Rahmen des DASH-Scores und MHQs zeigten ebenfalls signifikante Verbesserungen (3 Monatsergebnisse: DASH: von 59 auf 33, MHQ: 56 auf 70). Der Erfolg der Behandlung wird durch die Bereitschaft der Patienten bestätigt, 75% würden die Operation erneut durchführen lassen. Die Kraftmessungen zeigten keine signifikante Veränderung der prä- und postoperativen Werte. Unser längstes Follow-up Untersuchungen beträgt 24 Monate. Bei einer Patientin kam es postoperativ zu einem Hämatom in Folge der Liposuktion, welches ohne Intervention abheilte, zwei Patienten benötigen aufgrund der anhaltenden starken Schmerzen eine Cortisoninjektion. Nur zwei teilnehmende Patienten benötigten bisher aufgrund mangelnder Schmerzverbesserung eine Trapezektomie. Sechs Patienten haben selbstständig die Nachuntersuchungen abgebrochen.

Schlussfolgerung: Die Ein-Jahresergebnisse zeigen, dass intraartikuläre autologe Fettinjektion eine vielversprechende alternative Behandlung der Rhizarthrose darstellt. Das von uns beschriebene Verfahren ist eine technisch einfache und sichere Operation, die unter ambulanten Bedingungen durchgeführt werden kann. Die Therapie reduziert den Schmerz, verbessert die Lebensqualität und kann die Trapezektomie zunächst aufschieben.